Kreis Lippe (red). „Gründerinnen und Gründer sind wichtig für die Region“, unterstreicht Alfred Westermann, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lippe zu Detmold. „Sie halten mit neuen, pfiffigen Ideen und innovativen Produkten und Dienstleistungen die heimische Wirtschaft in Schwung. Sie sorgen für Arbeits- und Ausbildungsplätze“, so der Vizepräsident.
75 Interessierte waren der Einladung des Gründungsnetzwerks Lippe gefolgt und informierten sich am Gründungstag bei der IHK über die Themen Gründung und Unternehmensnachfolge.
„Doch eine gute Idee allein reicht nicht. Wenn ich plane zu gründen, muss ich für meine Idee brennen, risikoaffin und durchsetzungsstark sein. Zudem bedarf es sorgfältiger Planung und Vorbereitung. Den Erfahrungsschatz des Gründungsnetzwerks haben die Gäste dieses Gründungstages gehoben und sich mit den Experten des Gründungsnetzwerks vernetzt. Das hilft ihnen dabei, nun Schritt für Schritt ihr Gründungsvorhaben zu realisieren“, zieht Timm Lönneker, Moderator des Gründungsnetzwerks und Referent der IHK Lippe, Bilanz.
Unter Moderation von Alena Vieregge, Firmenkundenberaterin der Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter, und Thorsten Brinkmann, Geschäftsführer der GILDE GmbH, beide Mitglied im Gründungsnetzwerk, gab es Berichte über die Chancen und Risiken der Selbstständigkeit.
Westermann forderte die angehenden Gründer auf, das Portfolio des Gründungsnetzwerks zu nutzen. Sein persönlicher Tipp für den Erfolg: „Seien Sie mutig. Nutzen Sie die Möglichkeit der kostenlosen Beratung hier in Lippe und machen Sie die ersten Schritte. All diese Möglichkeiten hatten wir früher leider nicht.“ Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe (HWK), lenkte die Aufmerksamkeit auf die Möglichkeiten einer Unternehmensnachfolge. Viele Betriebe suchten derzeit Nachfolger, nicht nur im Handwerk: „Das heißt aber nicht, sich ins gemachte Nest zu setzen. Gerade am Anfang kommt viel Arbeit auf Jungunternehmer zu. Dafür muss man gewappnet sein.“
Maler- und Lackierermeisterin Jaqueline Scholz aus Barntrup fasste den Entschluss, ihre eigene Chefin werden zu wollen. Unterstützt wird sie von ihrem ebenfalls berufstätigen Mann, der ihr in arbeitsintensiven Phasen zu Hause den Rücken freihält: „Man muss sich fürs Unternehmen einsetzen. Man darf sich nicht vom Weg abbringen lassen und ganz wichtig: Stets positiv denken“, so die Jungunternehmerin aus Barntrup-Selbeck.
Eileen Villing hingegen hat sich mit zwei Partnern in Detmold-Klüt mit der Faustwerkstatt im Nebenerwerb selbstständig gemacht. Zu dritt bieten sie Kurse rund um die Themen Selbstverteidigung, Kampf- und Gesundheitssport für Kinder und Jugendliche an: „Im Team ergänzen wir uns super. Wichtig ist, dass man sich auf seine Partner verlassen kann“, ist ihr Ratschlag an alle, die mit dem Gedanken einer Teamgründung spielen.
Den Weg in die Selbstständigkeit würden beide jederzeit wieder wählen: „Probleme lösen und einfach machen. Zum Erfolg gehören eine gute Planung und ein starkes Team“, sind sich beide Gründerinnen einig. Die Experten des Gründungsnetzwerks informierten zudem über Themen wie Businessplan, Bankgespräch, Handwerksrecht, Freie und kreative Berufe, Marketing, Gründen im Nebenerwerb, Förderung und Finanzierungsmöglichkeiten sowie Steuern.
Das Gründungsnetzwerk Lippe ist der Zusammenschluss von rund 20 Institutionen und Organisationen, die mit kostenlosen Beratungsangeboten das Gründungsgeschehen in der Region gestalten möchten. „Auch bestehende, junge Unternehmen oder Personen, die an einer Betriebsübernahme interessiert sind, können sich gerne an uns wenden. Zudem unterstreichen
gleich zwei zertifizierte Startercenter NRW innerhalb der Mitgliedsinstitutionen die langjährige Kompetenz im Netzwerk“, so Timm Lönneker. Alle Kontakte und Informationen finden Sie auf www.gruenden-in-lippe.de.