Barntrup (jn). Mit einer großen und kurzfristigen Hilfsaktion haben Schüler- und Lehrerschaft des Barntruper Gymnasiums mit der Unterstützung von Eltern und anderen Spendern es geschafft, Hilfsgüter auf den Weg in die Ukraine zu bringen. Und zwar in die Dörfer – „dorthin, wo die großen Hilfs-Konvois nicht hinkommen“, so Schulleiterin Gabriele Schmuck.


Die Initialzündung zur Hilfsaktion war von der polnischen Partnerschule des Gymnasiums in Olawa gekommen. Man wolle den Ukrainern im Land helfen – ob die Barntruper nicht mitmachen könnten.
Und so gingen binnen zwei Tagen große Mengen an Sachspenden und rund 10.000 Euro an Geldspenden ein, so dass schließlich drei Transporter-Ladungen voller Hilfsgüter, haltbarer Lebensmittel und Hygieneartikel auf die Beine gestellt werden konnten. Ehemalige Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums sortierten alle Spenden, zwei von ihnen sowie sechs weitere Lehrkräfte übernahmen den Transport zur Partnerschule. Am vergangenen Sonntag ging es um 6 Uhr früh dann los – in Richtung Polen.

In Olawa angekommen wurden die Barntruper von den polnischen Lehrern, etlichen Schülern und vielen Freunden begeistert empfangen. Voller Dankbarkeit und Stolz darauf, was sie in so kurzer Zeit möglich gemacht hatten. Dann ging es für die Barntruper Lehrkräfte direkt wieder retoure – schließlich war am Montag Schultag. Um Mitternacht trafen sie wohlbehalten wieder in Lippe ein. Erschöpft, aber voller Stolz auf ihre Gemeinschaft und auf ihre gemeinsame Hilfe.

Das Team vom Barntruper Gymnasium beim Pausen-Selfie kurz vor der polnischen Grenze.

Schulleiterin Gabriele Schmuck ist überwältigt von so viel Einsatz und Zusammenhalt: „Ich bin unheimlich stolz auf diese Schule und die Schulgemeinschaft. Alle haben sich beteiligt, manche SchülerInnen brachten sogar ihre letzten Cent vorbei.“, beschreibt sie. „Die Unterstützung auch hier in der Stadt von Geschäftsleuten, einer Apotheke aus Bad Pyrmont, lippischen Kirchengemeinden, die uns einen Bulli zur Verfügung gestellt haben, etc. war umwerfend. Ich kann das alles gar nicht aufzählen!“ Eine große Teilspende kam auch vom Unternehmen KEB.

Die polnische Lehrerin Frau Bandura mit mitgebrachten Friedenstauben, die einige der Barntruper Schüler gebastelt hatten.

Aus Olawa kam am Dienstag dieser Woche dann die Nachricht, dass alle Spenden schon dem Roten Kreuz und in Polen lebenden Ukrainern übergeben wurden – und dass diese jetzt in den kleinen, abgelegenen ukrainischen Dörfern hinter der Grenze verteilt werden. Eben da, wo die großen Konvois nicht hinkommen…

Der Keller der Partnerschule dient als Zwischenlager für die nächsten Tage.

Das Team des Gymnasiums ist aber längst nicht fertig mit dem Thema Ukraine-Hilfe: „Wir in Barntrup sind überzeugt davon, dass wir in den nächsten Wochen gemeinsam mit unserer Partnerschule noch einmal eine ähnliche Solidaritätsaktion starten werden, zumal wir nun genauer wissen, wie die Situation vor Ort ist und wer die konkreten Ansprechpartner dort sind,“ sagen die Lehrer und Elternvertreter.
Und Gabriele Schmuck ergänzt: „Wir werden auf jeden Fall weiter sammeln, wir warten jetzt auf Hinweise, was konkret benötigt wird“.

Herzlich lädt das gesamte Team des Barntruper Gymnasiums alle weiterhin zum Helfen und Mitspenden ein. Sie sagen: „Wir sammeln bis auf Weiteres Geldspenden, um gezielt benötigte Güter kaufen zu können. Wir freuen uns sehr über jede Spende auf das Konto des Schul-Fördervereins IBAN DE89 4765 0130 0042 1543 15 – bitte geben Sie das Stichwort Ukraine-Hilfe mit an. Vielen Dank!“