Barntrup (sf). Ein Jahr ist vergangen seit der Nordlippische Anzeiger Elija Klassen (7) in Barntrup besuchte. Der Junge ist Autist und mehrfach behindert. Er leidet unter einer Muskelschwäche, einer Sprach- und Entwicklungsverzögerung, einem Herzfehler und weiteren Einschränkungen.
Seit mehr als einem Jahr wartet die Familie auf einen Assistenzhund für den Jungen. Weil die Krankenkassen lediglich Kosten für Blindenhunde übernehmen, kämpft die Familie mit allen Mitteln darum, die erforderliche Kaufsumme von rund 30 000 Euro für einen speziell ausgebildeten Hund aufzubringen. Gut 16 000 Euro kamen bis jetzt aus Spenden und mit den monatlich abgezweigten Ersparnissen der Familie zusammen. Aber es fehlt noch ein erklecklicher Betrag, um den Hund, der mittlerweile gefunden wurde und derzeit in Ausbildung ist, bezahlen zu können.
„Im September nächsten Jahres wäre der Hund soweit, zu uns zu ziehen“, beschreibt Elijas Mutter Jasmin das Zukunftsszenario und hofft, dass der noch fehlende Betrag bis dahin zusammenkommt. Denn der Hund, er wartet schon: Es ist eine derzeit 1,5 Jahre junge Labrador-Hündin namens „Emma“ in der besonderen Farbe „foxred“ – also fuchsrot.
„Ach, wie schön wäre das, wenn Emma zu uns kommen könnte“, hofft Jasmin Klassen. Zu Besuch war das Tier bereits im Barntruper Bellenbruch. Im August reiste Hundetrainer Ulrich Zander vom Servicehundzentrum in Lalendorf in Mecklenburg-Vorpommern mit drei jungen Hunden an. Der Hundetrainer weiß, dass selbst Hunde, die sich nach strengen gesundheitlichen und psychischen Auswahlkriterien als Begleithunde qualifiziert haben, noch lange nicht für jeden bedürftigen Kranken geeignet sind.
Jasmin Klassen erinnert sich: „Emma kam als erstes rein. Sie strahlte, obwohl sie so jung ist, eine unglaubliche Ruhe aus – genau das, was Elija braucht. Sie suchte sofort die Nähe von Elija und seinem jüngeren Bruder Samuel. Alle waren entspannt. Sie verfolgte jede Bewegung der Kinder mit den Augen. Das war so schön.“
Die anderen beiden Hunde hätten sofort klar gemacht: Das hier ist nichts für uns. Der zweite Hund habe aufgeregt gebellt – verzeihlich für ein Jungtier, aber für den kleinen Samuel erschreckend. Der dritte Hund sei „wuselig“ gewesen, voller Leben, ebenfalls typisch für junge Hunde, aber mit dieser Art nicht geeignet für die Bedürfnisse von Elija, dem der Hund nicht nur Stütze beim Gehen sein soll, sondern auch Beruhigung. Dieser Hund habe aber sehr schnell eine andere Familie gefunden, erzählt Jasmin Klassen.
Emma sei dann noch ein zweites Mal in das Haus geführt worden und habe das gleiche ruhige, freundliche und offene Verhalten gezeigt. Die Entscheidung, die – so Hundetrainer Zander – immer der Hund trifft, war danach klar.
„Ich habe sogar schon einen Platz für Emma: in der Küche vor der Heizung, wo sie auch zwischendurch ihre Ruhe von der anstrengenden Arbeit mit Elija haben kann. Wir beginnen auch langsam nach Hundekorb, Leine, Näpfen und Spielzeug zu schauen“, so Jasmin Klassen.
Beim Gespräch mit der jungen Mutter wird deutlich, wie sehr die Familie sich bereits auf das neue Familienmitglied freut. Deshalb geht sie jetzt mit Spendenaufrufen wie diesem und Anschreiben an Stiftungen noch einmal in den „Spendenmarathon-Endspurt“.
„Alles Geld, das unsere Familie erübrigen kann, geht monatlich auf das Spendenkonto für den Hund. Wir hoffen nun auch noch auf externe Spenden, sodass unser Traum wahr werden kann“, erklärt Jasmin Klassen. Ideal wäre es, wenn die Kaufsumme für den Hund bis Sommer nächsten Jahres komplett auf dem Spendenkonto wäre.
Aber, wenn das nichts wird – was dann? „Dann dauert es eben länger und der Hund zieht später bei uns ein. Es soll auf jeden Fall unser Hund werden“, erklärt Elijas Mutter und macht deutlich: „Wir glauben dran. Wir hoffen drauf. Wir geben nicht auf.“
Für alle, die spenden möchten – dies ist die Bankverbindung:
Ostsee Sparkasse Rostock. IBAN: DE 25 1305 0000 0201 0619 88, BIC: NOLADE21ROS, Verwendungszweck: Assistenzhund für Elija.