Kalletal (rr). Das interdisziplinäre Projekt „Nachhaltige Entwicklung der Kulturlandschaft OWL“ (nekO) brachte für das Kalletal mit 500 000 Euro ein dickes Förderpaket, und dieses zusätzlich zu den ohnehin dafür im Haushalt der Gemeinde veranschlagten 125 000 Euro.
Dafür gab der Haushaltsausschuss des Bundestages, wie bereits kurz berichtet, nun grünes Licht, und so kann das ehrgeizige Projekt nunmehr in Angriff genommen werden.
Anlage von Hecken
und Säumen
Im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) in kommunalen Gebieten im ländlichen Raum, das in der Gemeinde Kalletal rund acht Hektar umfasst, geht es besonders um die Anlage von Hecken und Säumen mit Maßnahmen zum Wasserrückhalt in der Landschaft, wofür der Rat der Gemeinde bereits 2023 einen Antrag auf Förderung gestellt hatte. Unterstützt wurde der Rat dabei von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL), der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) Bielefeld und dem Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge, die am vergangenen Freitag allesamt Vertreter ins Kalletaler Rathaus geschickt hatten, um das Projekt der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Es umfasst eigentlich 69 Maßnahmen vom Meeresschutz bis zu gesunden naturnahen Wäldern, von der Renaturierung von Flussauen bis zum Management von Wildnisgebieten, und auch die Landwirtschaft ist mit im Boot, um resilienter zu werden.
Herausragend ist dabei die Anlage von Hecken, wie Jessica Gabler, B.sc. von der TH OWL, dezidiert erläuterte. Dabei brachte Ulrich Pieper, Vertreter der „Nieheimer Flechthecken“-Initiative, die historischen Hecken ins Spiel, die bei der Anlage von Hecken und Säumen zum Wasserrückhalt auch im Kalletaler Projekt Anwendung finden sollen. Denn das soll kleinräumig in Lüdenhausen umgesetzt werden und als Blaupause für andere Regionen dienen.
Projekt wird von
Fachleuten getragen
Der Ursprung dazu liegt im digitalen Wirtschaftswegekonzept, das die TH OWL erarbeitet hat. In dem Projekt wirkte ein Team aus Fachleuten der Bereiche Klima-, Boden- und Wasserschutz, Biodiversität, Kultur und Soziales mit, federführend Prof. Oliver Hall von der TH OWL.
Mithilfe der Landwirtschaft, die Ratsmitglied Siegfried Steffen repräsentierte, sollen Heckenpflanzmaßnahmen an Wirtschaftswegen und Rainen durchgeführt und gepflegt werden, die sowohl landwirtschaftlichen Erträgen als auch dem Landschaftsbild, der Gesundheit und dem Tourismus zugutekommen, wie auch Dörte Pieper, Geschäftsführerin Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge, unterstrich. „Hecken müssen mehr Anerkennung erfahren. Wir brauchen Hecken mit Säumen, und wenn die Landwirtschaft das umsetzt, brauchen wir keine Blühstreifen“, sagte sie. Dazu soll als direkter und zentraler Ansprechpartner Naturpark-Präsident Friedel Heuwinkel erreichbar sein, der bemerkte „man muss die Erfahrung der Bauern mitnehmen.“
Die Vorstellung des Projekts wurde von den anwesenden Bundestagsabgeordneten Christian Sauter (FDP) und Robin Wagener (DIE GRÜNEN) einhellig begrüßt, ebenso von Jürgen Berghahn (SPD), der nicht vor Ort sein konnte, mittels einer Pressemitteilung.