Barntrup-Alverdissen (red). Zwei Ausnahmesportlerinnen hadern mit ihren eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten: Lea Hilker und Nelly Reese, Rollkunstläuferinnen mit Bundeskader-Status aus Alverdissen, traten jetzt bei den Deutschen Meisterschaften an. Weil sie durch Corona und lange Umbaumaßnahmen in den vergangenen Monaten nicht wie gewohnt in der Großhalle hatten trainieren können, blieben die beiden hinter ihren Möglichkeiten zurück. Rollkunstlauf-Trainerin Isabella Barbarito ist dennoch stolz auf ihre Schützlinge und stärk ihnen den Rücken. 

Erste nationale Meisterschaft im Jahr 2020: Die Deutschen Meisterschaften fanden nur knapp vier Wochen nach den niedersächsischen Landesmeisterschaften statt, bei denen sich Nelly Reese und Lea Hilker vom TBV Jahn Alverdissen aufgrund ihrer guten Leistungen qualifiziert hatten.

Die vier Wochen wurden für intensive Trainingseinheiten genutzt, um bis zur DM in Form zu kommen. Ein großer Dank geht hierbei an die befreundeten Vereine vom RST Hummetal und SC Hameln-Hilligsfeld, die den beiden Sportlern, in dieser Zeit übergangsweise, ein Training in einer geeigneten Halle ermöglichten. Leider ist die aktuelle Trainingssituation für die Alverdisser Rollkunstläufer sehr schlecht – die einzige wettbewerbsfähige Halle befindet sich seit langer Zeit in Umbaumaßnahmen, und so blieben nur noch Grundschulhallen übrig, die viel zu klein sind und keine optimale Wettbewerbsvorbereitung zu ließen.

Dennoch versuchte das Alverdisser Team, das Beste aus den vorhandenen Möglichkeiten rauszuholen. Nur leider merkte man beiden an, dass eben nicht “alles mal so einfach“ wegzustecken ist. Die Nervosität und Anspannung waren deutlich spürbar. Sowohl Nelly als auch Lea sind beides Bundeskader-Sportler und gehören einem kleinen Kreis geförderter Sportler an. Sie spielen also in der obersten Liga mit und gehören auf den Meisterschaften zum Favoriten-Kreis. Der eigene Anspruch an der Deutschen Meisterschaft Bestleistung zu zeigen, war eindeutig da. Das Training vor Ort verlief bei beiden gut. Ein Treppchen Platz schien für beide machbar zu sein. Jetzt kam es nur noch drauf ein, wie sie im Moment der Kür ablieferten.

Rollkunstläuferin Nelly Reese belegte bei den Deutschen Meisterschaften diesmal den 10ten Platz. Foto: TBV Alverdissen

Die 11-jährige Nelly Reese lief eine schöne Kür mit schwierigen Pirouettenkombinationen, die ihr viele Punkte einbrachten. Leider schaffte Nelly nur nicht alle ihre Elemente in der vorgegebenen Zeit ihrer Kürmusik zu zeigen. Leider ein Resultat des Trainings in zu kleinen Hallen, denn ihre eigene Einteilung war einfach nicht in Fleisch und Blut übergegangen, weshalb dieser Fehler passierte. Mit drei Punkten mehr im Gepäck, hätte die 11-jährige den 3. Platz belegt. Letzten Endes wurde es dann Platz 10. Die Enttäuschung war groß. Doch Trainerin Isabella Barbarito zeigte sich trotzdem zufrieden mit der Leistung ihres Schützlings. Nelly zeigte, dass sie ganz klar zur Deutschen Spitze dazu zählt, und ihr Leistungsvermögen sich in dem Fall leider nicht in der tatsächlichen Platzierung widerspiegelte.

Für die erfahrene Lea Hilker lief es platzierungsmäßig besser, wenn auch nicht optimal. Die 15-jährige beendete die Meisterschaft mit Platz 5. Ein zufriedenstellendes Ergebnis, ganz klar wäre aber mehr drin gewesen. Lea fehlte einfach die Selbstsicherheit, die sie sonst besitzt. Sie verzichtete in ihrem Programm auf viele Schwierigkeiten, welche ihr kostbare Punkte eingebracht hätten. Ihr fehlte der Mut und am Ende die Punkte, um an die ersten drei Plätze angreifen zu können. Aber auch hier fand Barbarito nur lobende Worte, den auch Lea hinterließ einen guten sportlichen Eindruck und lässt für die Zukunft hoffen.

Mit Ende der Deutschen Meisterschaft endete somit auch die komplette Rollkunstlauf Saison. Wie es sich in Zukunft sportlich entwickelt ist unklar.
Auch die beliebten Winter Musicals werden nicht stattfinden können.
Es heißt also abwarten, durchhalten und fleißig weiter trainieren.