Kalletal (red). Eingeschleppt aus Südostasien, hat die „Asiatische Hornisse“ bereits vor zehn Jahren Deutschland erreicht. Als invasive Art ist die „Vespa Velutina“ meldepflichtig. Doch wie erkenne ich sie; und was tun bei Verdacht einer Sichtung? Rund 60 Interessierte trafen sich vor Kurzem auf Einladung des Imkervereins Nord-Lippe Kalletal, um einem Expertenvortrag des Wespen- und Hornissenberaters Christian Monier zu folgen.
Sie sieht beeindruckend aus, die Vespa Velutina: Der Hornissenexperte Christian Monier zeigte in seinem Vortrag neben Fotos auch kleine Videos – die „gelben Füße“ machen diese eingeschleppte Hornissenart unverwechselbar.
Doch warum das besondere Interesse an dieser Art? Besorgt sind insbesondere Imker, denn auf dem Speiseplan der Hornisse stehen unter anderem Honigbienen, Wildbienen und Hummeln.
Noch gab es keine bestätigte Sichtung im Kreis Lippe; aber das wird nur eine Frage der Zeit sein, darüber sind sich alle Experten einig. Auch die Verbreitungskarte des Landesamtes für
Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) macht dies deutlich (zu finden unter https://neobiota.naturschutzinformationen.nrw.de/neobiota/de/fundpunkte/webapp).
Wie aber erkenne ich die Vespa Velutina – und gehen von ihr Gefahren aus? Unklar ist, wie sich die Verbreitung der Asiatischen Hornisse auf die Biodiversität in Deutschland auswirkt; hierzu gibt es noch keine Studien. Auch der Honigverlust bleibt abzuwarten. Aber: Unser Nachbarland Frankreich lebt bereits seit 20 Jahren mit dieser eingeschleppten Art, und von dort gibt es zumindest keine offiziellen, besorgniserregenden Zahlen wegen Honigverlust und Rückgang von Bienen und Co.
„Es gibt keinen Grund zur Panik“, so das Fazit des Experten; auch für Imker nicht. Trotzdem sei es wichtig, sich mit dem Thema zu befassen. Denn nur, wenn sie erkannt und gemeldet wird, kann auch eine professionelle Beseitigung – und damit Eindämmung der Art – erfolgen.
Wird sie gesichtet, könnten Imker ihre Bienenstöcke mit Vorrichtungen aus Draht vor dem Eindringen des Räubers schützen. Dies verhindere zumindest, dass die Bienen wegen der Angriffe nicht mehr ausfliegen und im Stock eingehen.
Zuständig für die Bekämpfung der Wespe ist im Kreis Lippe die Untere Naturschutzbehörde. Beim Verdacht einer Sichtung sollte man am besten ein Foto machen und dieses mit genauer Angabe des Standorts umgehend per E-Mail an die Behörde schicken, rät der Experte.