Kalletal-Hohenhausen (rto). In Corves Mühle läuft seit kurzem wieder das Wasser: Das restaurierte Mühlrad wurde installiert und produziert nun Strom unter anderem für die Bücherei der Gemeinde Kalletal. So kann die Kommune rund 1.000 Euro Betriebskosten pro Jahr einsparen. 

Die Wasserkraft spielt in Corves Mühle schon seit dem Jahr 1529 eine Rolle und soll sie jetzt wieder spielen. Denn das Mühlrad dreht sich wieder. Es produziert jetzt sogar Strom. Möglich macht dies ein im Haus angetriebener Generator.

Um die Betriebskosten im Haus der Gemeindebücherei zu senken, wurde jetzt die technische Modernisierung mit Steigerung der Energieeffizienz in Form einer Kleinstwasserkraftanlage im Innenraum des Gebäudes und mit dem restaurieren Mühlrad errichtet. Über das restaurierte Mühlrad wird der neue Generator angetrieben und somit CO2 eingespart.

Mit 25.000 Euro vom Bund für den Generator (Gesamtkosten 35.000 Euro) und mit 50 Prozent aus Mitteln der Denkmalförderung für das 45.000 Euro teure neue Mühlrad konnte die Gemeinde die Anlage neu erstellen lassen. Der erzeugte Strom wird nicht nur für den Eigenverbrauch der, in dem historischen Gebäude beheimateten, Gemeindebücherei gebraucht, sondern auch in das Netz eingespeist. Hat die Kalle zu wenig Wasser, muss das neue Mühlrad bewässert werden, damit es nicht zu Schaden kommt. Der benötigte Strom kommt dann aus dem Netz.

Der Generator habe eine Leistung von drei Kilowatt, erzeugt werden können aber mehr als 4,5 Kilowattstunden, so Elektromeister Bernd Greife. Dies reiche aus, um alle Geräte und Lampen der Bücherei zu versorgen.
Durch die Eigennutzung der regenerativ erzeugten Energie spart die Gemeinde rund 1.000 Euro pro Jahr ein.

„Nach 35 Jahren musste das alte Wasserrad ausgetauscht werden. Es war durch das Eindringen von Wasser faul geworden“, sagte Zimmermann Andreas Begemann aus Extertal, der das neue Rad aus Eichen- und Akazienholz gebaut hat.
Das hat 2,28 Meter im Durchmesser und treibt über eine Kette jetzt den Generator in der Mühle an. Das alte Kammrad, das sich wie der Generator hinter einer Scheibe im Haus befindet, ist nur noch Attrappe.

Ein weiterer Nebeneffekt: „Corves Mühle ist jetzt klimaneutral“, stellte Bauamtsleiterin Ewa Hermann fest und versprach, dass auch im Außenbereich bald wieder der Verweilplatz aufgebaut werde. Mehrere Bücher zum Thema regenerative Energie laden jetzt dazu ein, sich weitergehend zu informieren. Sie wurden von der Fachamtsleiterin ebenfalls ausgesucht und sind Bestandteil der Förderung.

Für die Fördergelder des Bundes hatte sich auch Lippes MdB Kerstin Vieregge eingesetzt.