Extertal-Nösingfeld. Im Auftrag des Landesverbands Lippe ist in Nösingfeld ein Areal zur Pflege der Insekten vor Ort entstanden: Der Bienenwald wurde gegenüber vom Friedhof neu angelegt und soll über die Jahre zum umschwirrten Mischwald werden. Rund 4.200 Bäume wachsen vor Ort auf dem umzäunten Terrain.

Bald wird es sirren und summen in Nösingfeld: Die Mitarbeiter der Forstbaumschule AFS haben im Auftrag des Landesverbandes Lippe gleich gegenüber vom Friedhof einen „Bienenwald“ gepflanzt.

Hier stehen nun viele bienen- und insektenfreundliche Baum- und Straucharten, die den Tieren neuen Lebensraum bieten werden. Noch sieht es trist aus – doch sobald die Pflanzen austreiben, wird die Fläche langsam mit Leben erfüllt.
Bienen sind für den Menschen unverzichtbar. Sie liefern nicht nur den Honig zum Frühstück, sondern tragen auch zu Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln auf unseren Tellern bei.

Der Extertaler Imker Heino Rinne hatte daher im vergangenen Jahr die Idee, einen Wald zu errichten, der die Bienenvölker fördert und auch für andere Insekten attraktiv ist.
Die Idee des engagierten Imkers war für Thomas Fritzemeier, Leiter des zuständigen Forstreviers Bösingfeld, eine zukunftsorientierte Lösung, nachdem auf dem Gebiet – wegen der anhaltenden Trockenheit und des Befalls durch Borkenkäfer – die Fichten gefällt werden mussten: „Nadelholz ist für Insekten größtenteils uninteressant“, erklärt er. „Daher wird der neue artenreiche Laubwald nicht nur klimarobust, sondern auch noch bienenfreundlich.“
Auch Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast freut sich über die Entwicklung des Gebietes. „Das ist eine glückliche Wendung“, befindet er, „denn Bienen sind für die Menschheit von unschätzbarem Wert. Wenn es auch bedauerlich ist, dass wir die Fichten entfernen mussten, haben wir mit der Errichtung des Bienenwaldes eine schöne Möglichkeit gefunden den Verlust der Bäume zu kompensieren.“

Rund 2,8 Hektar umfasst das betroffene Gebiet im Extertaler Ortsteil Nösingfeld. Ungefähr 4.200 Bäume werden den insektenfreundlichen Wald bilden. Zu den Baumarten zählen Elsbeere, Wildapfel, Wildbirne, Vogelkirsche, Winterlinde, Traubeneiche und Esskastanie. Sträucher der Arten Haselnuss, Kornelkirsche, Weißdorn, Hartriegel und Kreuzdorn runden das Angebot ab. Die vielfältige Wahl der Baum- und Straucharten wird verschiedene Insektenarten anziehen und ihnen Lebensraum bieten.

So fördert der Landesverband nicht nur die Wiederaufforstung, sondern auch ein vielfältiges Insektenaufkommen und trägt zum Erhalt der Bienenvölker bei. Ganz besonders die Obstbäume werden die Tiere anlocken.
Abgetrennt wird das Gebiet durch einen Zaun aus unbehandeltem, heimischem Fichtenholz. Das hat den Vorteil, dass das Material abbaubar ist und in der Natur verbleiben kann. Gepflegt wird der Bienenwald durch den Landesverband.

Freilich ist es noch ein langer Weg bis zum fertigen Bienenwald: Bis man einen jungen, summenden Mischwald vorfindet, werden noch ein paar Jahre vergehen. Und doch: Die ersten grünen Blätter dürften sich bereits im Juni zeigen, dann kann auch der Einzug der ersten Insekten gar nicht mehr lange dauern.