Kalletal (rr). In der rekordverdächtigen Zeit von 17 Minuten war die Ratssitzung im Beisein zahlreicher interessierter Bürger am Donnerstag vor einer Woche abgewickelt, dann war das einzige Thema in trockenen Tüchern.
Mit 17 Ja-Stimmen von SPD, Grünen und Bürgermeister Mario Hecker gegen 15 Nein-Stimmen von CDU und UKB wurde eine Ausfallbürgschaft durch die Gemeinde Kalletal zugunsten der MVZ Kalletal GmbH gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe in namentlicher Abstimmung als Sicherheitsleistung durchgewunken.
Ohne sie wäre das Projekt MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) gleich zu seinem Beginn stecken geblieben.
Noch einmal machten die Parteien ihre Position klar, indem die CDU mit Fraktionschef Julian Gerber betonte, man habe von Anfang an klargestellt, dass die Partei das MVZ ablehne. „Kalletal ist durch die bestehenden Hausarztpraxen medizinische gut versorgt und hat sich absolut positiv entwickelt. Wir hoffen, dass sich der Schaden durch das MVZ in Grenzen hält.“ Dem schloss sich UKB-Fraktionsvorsitzender Ingo Mühlenmeier an und ergänzte, dass die Voraussetzungen nunmehr jedoch andere seien als vor einem Jahr. Manfred Rehse, SPD-Fraktionschef, hielt dagegen, dass man wisse, dass die Arztzahlen nicht erreicht seien. „Und selbstverständlich schätzen wir, was die Ärzte in Kalletal leisten. Die Ärztliche Versorgung ist immer noch keine Vollversorgung“. So habe vor einem Jahr der Versorgungsgrad gemeinsam mit Lemgo bei 73,5 Prozent gelegen und im Mai dieses Jahres bei 75,8 Prozent. Damit gäbe es voraussichtlich 14 offene Kassensitze.