Kalletal-Hohenhausen (red). Der Planer aus Oerlinghausen, Bauunternehmen, Dachdecker und Rohrleitungsbauer aus Kalletal, der Tischler aus Vlotho und das Blockheizkraftwerk (BHKW) aus Hiddenhausen – viel regionaler kann ein Projekt nicht umgesetzt werden. Die Modernisierung des Freibades Kalletal ist abgeschlossen und hat nicht nur wegen der regionalen Aufträge dem LEADER-Gedanken Rechnung getragen.
Die Beckenwassererwärmung am Freibad Kalletal erfolgte bisher überwiegend durch eine Solarabsorberanlage. Diese konnte aber naturgemäß die erforderlichen Beckenwassertemperaturen in kälteren Wetterlagen oder über Nacht in der Saison nicht alleine bereitstellen, was zur Folge hatte, dass insbesondere vormittags und außerhalb des Hochsommers das Becken Wassertemperaturen aufgewiesen hat, die eine Nutzung des Freibades zu diesen Zeiten nur den hartgesottensten Frühschwimmern ermöglichte. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte sich daher mit Antrag aus November 2018 für eine kontinuierliche Wassertemperatur von mindestens 24 Grad Celsius ausgesprochen.
Die CDU-Fraktion beantragte im April 2021, die Verwaltung möge einen LEADER-Antrag für eine Zusatzheizung stellen. Dem leistete die Verwaltung Folge. Erfolgreich, denn im April 2022 wurde durch die Bezirksregierung Detmold ein Zuwendungsbescheid mit einer Förderung von 147 485,04 Euro erteilt. Aufgrund seinerzeit noch geplanter Projekte in Barntrup und Extertal konnten lediglich 50 der möglichen 65 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben bewilligt werden.
Es wurde ein Gebäude errichtet, indem zukünftig das mobile Blockheizkraftwerk (BHKW) untergebracht ist, das zukünftig die Beckenwassertemperatur während der Saison konstant warmhalten soll. Dabei achtete die Verwaltung darauf, dass das BHKW für die zukünftige Beimischung mit Wasserstoff geeignet ist. Kosten: rund 127 000 Euro.
Um auch die Warmwassererzeugung für die Duschen über die neue effizientere Anlage vornehmen zu können, wurde eine zusätzliche Einbindung der bestehenden Warmwasserbereitung eingeplant. Gleichzeitig wurden die nicht mehr dem Stand der Technik entsprechenden Schwall- und Beckenwasserpumpen durch neue, energieeffiziente und vor allem regelbare Pumpen ausgetauscht. Sie waren bereits in dieser Saison in Betrieb gegangen und sorgten dafür, dass der Strombedarf des Freibades maßgeblich gesenkt wurde.
Da das Freibad nur halbjährig betrieben wird, soll das mobile BHKW in der verbleibenden Zeit am Schulzentrum eingesetzt und effizient genutzt werden. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf etwa 407 000 Euro. Mit einem Zuschuss von rund 25 400 Euro leistete der Freibadverein Kalletal einen wesentlichen Beitrag dazu. Bis zuletzt hatte sich auch Regierungspräsidentin Anna Bölling aufgrund der zwischenzeitlich gestiegenen Baukosten in Folge des Ukraine-Krieges persönlich in Düsseldorf dafür eingesetzt die Förderung auf 65 Prozent aufzustocken, letztendlich aber erfolglos. Gleichzeitig ist aber festzustellen, dass das Freibad in den vergangenen Jahren von einer Vielzahl von Förderungen profitiert hat.
Rat und Verwaltung haben damit in guter Zusammenarbeit mit dem Freibadverein dem Freibad eine Perspektive gegeben, damit es seiner zentralen Aufgabe weiter Rechnung tragen kann: ein Treffpunkt für Jung und Alt, für Menschen aus der Region.