Barntrup-Alverdissen (sf). Acht Männer, drei Tage Auszeit vom Alltag, 60 Kilometer Weser Floßfahrt und ein Jubiläum. Letzte Woche Donnerstag starteten die „Floßfahrer Alverdissen“ zu ihrer 55. Weser-Floßfahrt.
Was aus der Ferien-Idee für Jugendliche eines ehemaligen Alverdisser Pastors entstand, „ist jetzt schon in die nächste Generation gegangen“, freut sich Floßfahrer-Veteran Peter Fritz Rothhaus, der von Anfang an dabei war, nun aber das „Steuerrad“ an seinen Sohn Maik übergeben hat. Mit seinen Ü-70-Jahren lässt es Rothhaus etwas ruhiger angehen und verbringt statt der drei Tage nur noch einen Tag an Bord.
Am letzten Juli-Donnerstag pünktlich um 17 Uhr war das aus Lkw-Schläuchen und Holzplanken selbst gebaute Floß auf zwei Pkw-Anhängern fertig verzurrt. Die Fahrt konnte losgehen Richtung Beverungen. „Dort bauen wir das Floß zusammen“, erläutert Rothhaus. Man habe dort mit einer asphaltierten, flach in die Weser mündenden Stelle einen idealen Startpunkt. Übernachtet wurde auf dem nahe gelegenen Campingplatz. Die acht ausschließlich männlichen Mitfahrer rekrutieren sich vor allem aus den Reihen der örtlichen Feuerwehr.
Rund 60 Kilometer haben die acht Alverdisser auf der Weser zurückgelegt. Nach dem Zusammenbauen des Floßes am Donnerstag, dem „Arbeitstag“, ging es am Freitag auf die erste Etappe von Beverungen über Höxter nach Holzminden. Hier hieß es nach dem Anlanden wieder zelten und vor allen Dingen den flüssigen Proviant verzehren. Am Samstag ging es weiter über Holzminden-Polle-Bodenwerder. Die letzte Etappe am Sonntag führte die Floßfahrer von Holzminden nach Hehlen.
Das Floß wird mit rund zwei Meter langen Paddeln navigiert. Für Notfälle und wenn die Strömungsrichtung mal so gar nicht zum Reiseziel passt, haben die Abenteurer „Olaf“ an Bord. Das ist ein Neun-PS-Motor, mit dem das Floß angetrieben werden kann.
Am Sonntag zurück im heimatlichen Alverdissen stand im ehemaligen Ladengeschäft Rothhaus, das von außen mit dem Schriftzug „Floßfahrer Alverdissen“ versehen ist, und im Bootsquartier an der Rettungswache eine zünftige Abschlussfeier auf dem Programm.
Seit nunmehr 55 Jahren fahren die Alverdisser Floßfahrer immer die gleiche Route auf der Weser. Langweilig wird ihnen trotzdem nicht, denn es wechseln immer mal wieder die Mitfahrer. Insgesamt sind in der Vereinigung „Hüttengemeinschaft Floßfahrer“, zu der sich die Alverdisser Wasserfans zusammengeschlossen haben, rund 20 Mitglieder. Neue Gesichter sind aber immer willkommen, wie Peter Fritz Rothhaus betont. Man möge ihn einfach anrufen. Kontakt über Peter Fritz Rothhaus: Telefon 05262/849.