Barntrup (rr). In Alverdissen, Sonneborn und den umliegenden Gemeinden wächst die Sorge. Nämlich die Sorge, dass der Standort der Grundschule Alverdissen dem Rotstift zum Opfer fällt. Da die Anzeichen dafür deutlich geworden sind, gründete sich kurzerhand die Bürgerinitiative für den Erhalt der Grundschule, die nunmehr versucht, das Problem in die Öffentlichkeit zu bringen und eine Diskussion anzuschieben.

Der erste Schritt wurde bereits in Alverdissen gesetzt, als sich nach Aussage der Bürgerinitiative rund 400 Bürgerinnen und Bürger an der Grundschule versammelten, um für den Erhalt der Grundschule zu demonstrieren, wobei mit den Menschen ein „JüL“ gebildet wurde, was für „Jahrgangsübergreifendes Lernen“ steht. JüL war unter anderem auch auf den Transpatenten zu lesen, welche die Eltern in einer zweiten Aktion am Montagabend vor dem Schul- und Bürgerzentrum in Barntrup aufzogen, in dem eine Ratssitzung stattfand.

Auch wenn das Thema Grundschule Alverdissen nicht explizit auf der Tagesordnung stand, wollten die Eltern auf das Problem aufmerksam machen und eine öffentliche Diskussion anschieben. Ihrer Meinung nach werde bisher eine Politik der Geheimhaltung betrieben, „und die Politik solle auf die Bevölkerung zugehen“, wie die Sprecher der Initiative, Tobias Krumsiek und Oliver Humke, betonten. „Immerhin können wir in Alverdissen mit dem Jahrgangsübergreifenden Lernen neben dem konventionellen Unterricht eine moderne Schulform anbieten, die für viele Eltern ein Grund ist, ihre Kinder hierher zu schicken“, sind sich Krumsiek und Humke einig, „und das ist ein Vorteil, der es auch für junge Familien interessant macht, hierher in die Region zu ziehen.“ Also ein klarer Standortvorteil für die gegenwärtig etwa 60 bis 70 Schülerinnen und Schüler der Grundschule. „Das ist familiengerecht, und genau darum müssen wir uns kümmern.“

Von der Perspektive, die Schule möglicherweise aufzugeben, wurden die Eltern ihrer Meinung nach überrascht, und sie sind nicht damit einverstanden, dass Versäumnisse der Vergangenheit nunmehr auf dem Rücken ihrer Kinder ausgetragen werden könnten. „Die Verwaltung hat es nicht geschafft, beispielsweise den Brandschutz auf einen aktuellen Stand zu bringen und rechtzeitig Sanierungsmaßnahmen in die Wege zu leiten“, ist sich die Initiative sicher, „und wenn man nun vor einem großem Kostenberg steht, kann das nicht zu Lasten der Kinder gehen.“ Auch wenn das Schulgebäude in eine andere Nutzung überführt werden sollte, blieben die Kosten für eine Sanierung bestehen, nur für die Kinder wäre nichts gewonnen.

Das Ziel der Bürgerinitiative, einen Dialog mit der Politik anzustoßen, scheint jedoch näher gekommen zu sein. Bürgermeister Borris Ortmeier stellte sich den Demonstranten und sagte für den 4. November einen Infoabend zu, bei dem „alle Fakten auf den Tisch gelegt werden sollen.“