Barntrup (rr). Um Nachwuchs muss sich die Freiwillige Feuerwehr Barntrup wahrlich nicht sorgen, denn der steht schon in den Startlöchern. Die im Januar 2023 beschlossene Kinderfeuerwehr, die dann bereits im März ihren Dienst aufnahm, boomt.
Mit gegenwärtig 20 Kindern, die von sieben höchst engagierten Betreuerinnen begleitet werden, ist sie sogar an ihrer Kapazitätsgrenze angekommen, wie Stadtkinderfeuerwehrwartin Jeannette Jakob berichtet. Mit ihren Kolleginnen bereitet sie am Donnerstag vor Ostern das Übungstreffen der „Barntruper Blaulichtbande“ vor, das diesmal in der Feuerwache Alverdissen stattfindet. „Wir treffen uns mal in Barntrup, mal in Alverdissen und auch in Sonneborn“, sagt die Leiterin, „denn die Kinder sollen schließlich ja alle Standorte kennenlernen.“
Seit 16 Uhr sind die Erwachsenen dabei, Stühle im Kreis aufzustellen, gelbe Warnwesten über die Stuhllehnen zu hängen und einheitliche Caps auszulegen. Kurz erörtert man das Programm des Tages, dann trudeln die Kinder pünktlich um 17 Uhr ein. Hier haben Elterntaxis einmal wirklich Sinn, denn man hatte zu Beginn der Kinderfeuerwehr diskutiert, ob die Feuerwehr die Kinder in den Ortsteilen einsammeln solle oder man sie von den Eltern heranschaffen lassen wolle.
Alle Eltern sind per E-Mail erreichbar, und so entschied sich die Leitung für den Elterntransport. Das bietet zugleich schon auf dem Parkplatz Raum für Gespräche und Austausch untereinander und stärkt die Verbindung zwischen Eltern und Feuerwehr. Ohnehin sind die meisten Kinder Ableger von Feuerwehrleuten, „doch es gibt auch solche, deren Eltern nicht Feuerwehrmitglieder sind. Wir haben es sogar schon erlebt, dass Eltern durch ihre Kinder der Feuerwehr beigetreten sind“, erläutert Jeannette Jakob weiter.

Spannende Programme
für die Übungsnachmittage

An diesem Donnerstag haben die Betreuerinnen wieder ein spannendes Programm aufgelegt. Nach dem Stuhlkreis, in dem immer zu Beginn eines Übungsnachmittags ein gemeinsames Lied gesungen wird, soll das DRK Lemgo kennengelernt werden, das mit einem Rettungswagen mit vier Einsatzkräften als Teddy-Ambulanz angerückt ist.
Zunächst soll die Versorgung einer ohnmächtig am Boden liegenden Person erklärt werden, dann dürfen die Kinder den Rettungswagen besichtigen.
Darauf fiebern sie alle hin, und es sei wichtig, so Jeannette Jakob, den Spannungsbogen immer hochzuhalten. Daher durften die Kinder beispielsweise schon in die großen Einsatzfahrzeuge klettern und erhielten Instruktionen, oder beim Schützenfest-Rundmarsch die Feuerwehr mitrepräsentieren.
Das Programm für die Kinderfeuerwehr wird immer ein halbes Jahr im Voraus geplant, was jetzt im April für die zweite Hälfte dieses Jahres vorgesehen ist. Dass dieses fachgerecht geschieht, dafür sollten alle Betreuerinnen einen pädagogischen Hintergrund haben.
Schon im Blick liegt das große Jahresfest am 24. Juni, bei dem am Vormittag des Tages die Abnahme der Kinder-Feuerwehrflamme vorgesehen ist, dem ersten richtigen Leistungsnachweis. Und nachmittags wird mit Eltern und Gästen kräftig gefeiert. Mit einem Betreuer-Schlüssel von sieben Kindern pro Betreuerin ist die Kinderfeuerwehr gut ausgestattet, doch könnte man immer noch mehr Betreuer gebrauchen.

Wechsel zur Jugendfeuerwehr ist das nächste Ziel

Im Jahr 2025 sollen die ersten vier Kinder in die Jugendfeuerwehr wechseln, die ein Alter von zehn bis 16 Jahren umfasst. Und im weiteren Verlauf hofft man, kontinuierlich so den Nachwuchs für die aktive Wehr zu gewinnen. „Auf jeden Fall möchte ich, dass die Kinder sich wohlfühlen“, betont Jeannette Jakob, „und die größte Wertschätzung ist, wenn die Kinder sich freuen.“