Nordlippe (jn). „Nach dem Sturm ist vor dem Sturm“ – nie war an dem Spruch so viel dran wie in der vergangenen Woche. Die Serie von gleich drei heftigen Stürmen (Ylenia, Zeynep und Antonia) sorgte auch in Nordlippe für zahllose kleine und große Schäden – und hielt vor allem die Einsatzkräfte der Feuerwehren im gesamten Gebiet Tag und Nacht auf Trab. Am Dienstag dieser Woche war der Spuk dann vorerst vorbei – die ehrenamtlichen Retter können durchatmen. Dank ihnen hat Nordlippe die Unwetter und Orkanböen glimpflich überstanden.

Lippes Landrat Dr. Axel Lehmann wusste, bei wem er sich als erstes zu bedanken hatte: „Ich bin stolz auf unsere Sturmhelfer von der Feuerwehr, den Hilfsorganisationen und im Bevölkerungsschutz Kreis Lippe. Vielen Dank an alle, die sich ehrenamtlich und im Hauptamt um die Notsituationen in Lippe gekümmert haben.“

Lippeweit wurde niemand schwer verletzt – die Schäden sind hauptsächlich finanzieller Art. Vor allem umgefallene Bäume waren die Verursacher. Und so waren die Motorsägen bei den Feuerwehren in Barntrup, Dörentrup, Extertal und Kalletal rund um das vergangene Wochenende im Dauereinsatz.  In Barntrup verzeichneten die Rettungskräfte rund 25 Bäume, die sich quer über Straßen oder Gehwege türmten, Zäune umrissen oder Häuser beschädigten. Die Feuerwehrmänner und -frauen zerlegten routiniert und waren rund um die Uhr für alle Bürger im Einsatz.

An der Mühlenstraße in Dörentrup war dieser Baum quer über die Fahrbahn gefallen.
Foto: FFW Dp

Wie oft die Kräfte unterwegs waren, zeigt sich an der sprunghaft gestiegenen Einsatzzahl – so waren die Kräfte der Dörentruper Feuerwehr allein von Donnerstag bis Dienstag sturmbedingt 31x in der Not zur Stelle. Bei den anderen Wehren sah es nicht anders aus. Auf Extertaler Gebiet waren die Löschgruppen z.B. auch – unterstützt vom städtischen Bauhof – zur Räumung von verschmutzten Straßen und der Beseitigung von Überschwemmungen unterwegs. Gräben wurden gebaggert, Abläufe gereinigt, Absperrungen gesetzt, umgeknickte Strommasten und ein Schornstein mit Funkenflug gesichert. Bei größeren Unwetterlagen wie diesen wird das Feuerwehrgerätehaus in Bösingfeld von der Extertaler Wehr zentral besetzt und die Einsätze auf Gemeindegebiet werden von hier aus koordiniert – das Zusammenspiel funktionierte äußerst effektiv.

Ob – wie hier in Kalletal – ein Partyzelt oder Dachabdeckungen: Die Stürme wirbelten so Einiges durcheinander. Foto: FFW Ka

In den raren Pausen brauchten die Retter dann Stärkung – und etliche Imbisse der Region griffen den Wehren dabei voller Dankbarkeit mit spontanen Pizza-Großlieferungen unter die Arme. Auch in Kalletal hatten 90 Aktive der freiwilligen Feuerwehr mit den Folgen der Naturgewalten zu kämpfen. Ob abgeknickte, gebrochene oder entwurzelte Bäume, blockierte Straßen, unterbrochene Telefonleitungen, weggewehte Trampoline oder Zelte – allein am Freitag (18.2.) gab es 36 Einsatzstellen zu bereinigen, viele folgten.

Bürgerinnen und Bürger danken den Feuerwehren für ihren selbstlosen Einsatz von Herzen