Extertal (ar). Bei der ersten Extertaler Ratssitzung der neuen Legislaturperiode war die Aufbruchstimmung fast mit Händen zu greifen: Der neue Bürgermeister Frank Meier gab als Ziel aus, „gemeinsame Wege“ für Extertal finden zu wollen, die Zusammenarbeit im Rat soll von respektvollem Umgang miteinander geprägt sein. In der Sitzung wurde Meier ebenso wie die Mitglieder des neuen Gemeinderates vereidigt. Extertals Bürgermeister-Stellvertreter sind nun Ralf Klemme und Ulrich Hilker. 

In Anbetracht der Bedeutung der ersten Sitzung des neugewählten Extertaler Rats am Montag hatte man als Tagungsort die Aula der Sekundarschule Nordlippe am Hackemackweg ausgewählt, und diese Entscheidung erwies sich als total richtig. Denn das Bürgerinteresse war groß, weshalb die Corona-Beschränkungen, die eigentlich eine solch umfangreiche und durchmischte Veranstaltung nicht zulassen, für die in der gesamten Legislaturperiode wichtigste Sitzung aufgehoben waren.

Die Wichtigste, weil sich mit der Vereidigung des gewählten Bürgermeisters Frank Meier (Zukunft Extertal), seiner beiden ehrenamtlichen Stellvertreter Ralf Klemme (Zukunft Extertal) und Ulrich Hilker (CDU) sowie der Ratsmitglieder ein neuer Rat konstituierte, der es in sich hat. „Dieser Rat ist stark verjüngt, und wir sind gespannt auf neue Ideen und neue Organisationsformen,“ formulierte Karl-Heinz Sievert, der als Altersvorsitzender die Sitzung eröffnete und die Vereidigung des Bürgermeisters vornahm.

Dieser übernahm als erste Amtshandlung auch die Leitung des weiteren Verlaufs. Sein Postulat, „gemeinsame Wege zu finden, nicht mit dem Kopf durch die Wand zu gehen und respektvollen Umgang miteinander zu pflegen,“ schlug sich denn auch in einer äußerst angenehmen Sitzungsatmosphäre nieder.
Allerdings etwas konterkariert durch die Prozedur der Wahl der beiden Bürgermeister-Stellvertreter, denn die ursprüngliche Absicht, Ralf Klemme und Ulrich Hilker als einheitlichen Wahlvorschlag en bloc wählen zu lassen, platzte trotz interfraktioneller Absprache. Da hier keine Einstimmigkeit erzielt wurde, war es nötig, jeden der Beiden einzeln und geheim zu wählen. So erhielt schließlich Ralf Klemme von 29 abgegebenen Stimmen 24 Ja- und 4 Neinstimmen bei einer Enthaltung und Ulrich Hilker 26 Ja- und 3 Neinstimmen.

In der ersten Sitzung der neuen Legislaturperiode wurden auch alle Extertaler Ratsmitglieder vereidigt. Wegen der Teilnehmerzahl wurde die öffentliche Sitzung in die Sekundarschule verlegt. Foto: ar

Die Abstimmung über die Bildung verschiedener Ausschüsse konnte glatt über die Bühne gehen, denn für die Wahlperiode von 2020 bis 2025 bildet die Gemeinde sechs dieser Gremien. Diese sind der Haupt- und Finanzausschuss, der Ausschuss für Planen, Bauen und Gemeindeentwicklung, der Ausschuss für Generationen, Schule, Soziales und Sport, der Umwelt und Betriebsausschuss, der Rechnungsprüfungsausschuss und der Wahlausschuss. Ein ins Auge gefasster Digitalisierungsausschuss wird zunächst auf Eis gelegt und soll in einem Jahr neu diskutiert werden.

Interessant ist die Bildung von Kompetenzteams für diverse Projekte, die sich in den nächsten Wochen bilden sollen. Hier stellte Bürgermeister Frank Meier einen großen Vertrauensvorschuss fest, was von mehreren Rednern unterstützt wurde.

Aufbruchstimmung wehte durch die Schulaula, als Ulrich Hilker feststellte, „ein ‚weiter so‘ kann es nicht geben,“ und für die Politik und Verwaltung Veränderungen zu erwarten seien. „Wir wollen transparente Entscheidungen, und die CDU wird aktiv dazu beitragen.“ Manfred Stoller von der Unabhängigen Wählergemeinschaft drückte ebenfalls seine Freude aus und mahnte eine faire und wertschätzende Diskussions- und Gesprächskultur an. „Die Politiker und die Verwaltung dürfen aber auch mal Fehler machen und Schwächen zeigen. Doch die Verwaltung hat fähige Mitarbeiter, und die haben auch mal ein Lob verdient.“

Einig waren sich viele Ratsmitglieder, dass die Extertaler Bürger Veränderungen sehen wollen, und einig waren sie in der Einschätzung, mit dem verjüngten Rat und zwei neuen Gruppierungen darin Extertal in guter Zusammenarbeit weiterzubringen.