Extertal (red). Seit vielen Jahren lädt die Gemeinde Extertal im Frühjahr zur gemeindeweiten Müllsammel-Aktion ein. Und das mit großem Erfolg, denn viele Vereine und Privatpersonen beteiligen sich regelmäßig. Von Unrat befreit werden dabei vor allem die Dorfstraßen und -wege.
Nun hatte die Umwelt- und Klimagruppe in der Dorfgemeinschaft Silixen die gute Idee, eine große Müllsammel-Aktion an den außerörtlichen Straßen in der Gemeinde Extertal durchzuführen. Diese Idee stieß auf große Resonanz, viele Vereine sagten ihre Unterstützung und Teilnahme zu. Die Schirmherrschaft übernahm die Gemeinde Extertal, der Bauhof hatte daher Container für den gesammelten Müll bereitgestellt.
Am vergangenen Samstag versammelten sich rund 80 Extertalerinnen und Extertaler an den Treffpunkten in Almena, Bösingfeld, Bremke, Nalhof und Silixen und machten sich mit Warnwesten, Eimern und Müllsäcken auf den Weg. Kinder durften übrigens wegen der Gefahren an den stark befahrenen Straßen nicht mitmachen.
Im Fokus der Aktion standen die Straßenränder und -gräben an den außerörtlichen Landes- und Kreisstraßen, besonders die an der neun Kilometer langen Extertalstraße, sowie das Gleisbett auf einem Teil der Draisinenstrecke. Dabei kam einiges zusammen: Exemplarisch seien ein Fass mit gehärtetem Speis, Rollladenkästen, Dosen und jede Menge Plastik-Kleinteile genannt. Auf manchen Mittelinseln fanden sich unzählige Plastik-Schnipsel. Diese Plastikteilchen entstehen beim Mähen der Straßenränder und sind höchst gesundheitsschädlich, wenn sie etwa auf Äcker und Wiesen geweht werden und so in den Lebensmittelkreislauf gelangen.
Da der von uneinsichtigen und gedankenlosen Zeitgenossen achtlos aus dem Autofenster entsorgte Müll im hohen Gras lande und eingewachsen sei, könne man den Mitarbeitenden der Baubetriebshöfe diesbezüglich sicher keinen Vorwurf machen, war aus den Reihen der Teilnehmer zu hören. Völliges Unverständnis und Ungläubigkeit hinterließ das Verhalten eines Verkehrsteilnehmers, der im Vorbeifahren demonstrativ eine Zigarettenschachtel aus dem Fenster fallen ließ und sich dann schnell entfernte. Die Akteure waren sich einig: Es gibt noch viel zu viele uneinsichtige Menschen, denen die Umwelt wohl eher gleichgültig ist: „Toll wäre es, wenn alle Menschen zur Müllvermeidung beitragen und ihre Hinterlassenschaften sachgerecht entsorgen, wir wollen doch in der Zukunft für unsere Kinder eine lebenswerte Natur hinterlassen.“
Bereits am Tag vor der Müllaktion hatten sich Schülerinnen und Schüler der Grundschule Silixen aktiv beteiligt. Sie sammelten im örtlichen und schulischen Umfeld Müll aus der Landschaft. Die Aktion wurde von der WDR-Lokalzeit am Abend des gleichen Tages gewürdigt.
Zum Abschluss kamen alle Teilnehmer am Dorfgemeinschaftshaus Almena zusammen. Der Verein Jugend und Kultur Extertal (JuKulEx) hatte eingeladen und zeigte sich als guter Gastgeber – nach der Arbeit gab es Bratwurst und Kuchen sowie kalte und warme Getränke für die fleißigen Müllsammler.