Barntrup (jn). Die Barntruper Wähler haben sich bei der Kommunalwahl am vergangenen Sonntag klar für einen Richtungswechsel entschieden: Im Rathaus wird Borris Ortmeier ab 1.11. neuer Bürgermeister. Mit knapp 79 Prozent der Stimmen ließ er den bisherigen Amtsinhaber Jürgen Schell (21,12 Prozent) klar hinter sich.
In Barntrup hat am vergangenen Sonntag vor allem auch die Bürgermeisterfrage viele Bürger dazu bewegt, ihre Stimme abzugeben. Die Wahlbeteiligung lag für die gesamte Kommune Barntrup bei hohen 61,33 Prozent (ein Plus von 2,75 Prozent im Vergleich zur letzten Ratswahl), wobei es in den Ortsteilen deutliche Unterschiede gab. Die höchste Wahlbeteiligung war am 13.9. in Selbeck mit 74,68 Prozent vorhanden, am geringsten fiel die Beteiligung in Barntrup-Zentrum mit 58,13 Prozent aus.
Bei der Frage nach dem Bürgermeister für die kommenden fünf Jahre stimmten insgesamt 7.032 Wahlberechtigte ab, davon entfielen 78,86 Prozent (das entspricht 3.328 Wählerstimmen) auf den Herausforderer und zukünftigen neuen Barntruper Bürgermeister Borris Ortmeier. Der bisherige Amtsinhaber Jürgen Schell bekam von den Barntruper Wählern eine Zustimmung von nur 21,12 Prozent (was 892 Wählerstimmen entspricht).
Auch hier war die Stimmung in den Ortsteilen durchaus unterschiedlich: Jürgen Schell bekam in Sommersell mit 34,09 Prozent seine höchste Zustimmung, in Alverdissen mit 12,87 Prozent die geringste. Borris Ortmeier konnte auf Anhieb alle Ortsteile für sich entscheiden; in Alverdissen holte er mit 87,13 Prozent der Stimmen aber ein auffallend hohes Ergebnis. Die geringste Zustimmung erhielt Ortmeier in Sommersell mit 65,91 Prozent.
Im Fazit: Die Barntruper Wähler haben überaus klar für einen Richtungswechsel an der Spitze der Stadtverwaltung gestimmt. Jürgen Schell zeigte sich am Wahlabend schockiert über das Ergebnis, Borris Ortmeier wurde dagegen – besonders von der CDU – gefeiert.
Beim Blick auf die Sitzverteilung der Parteien im neuen Rat zeigt sich, dass die SPD als Verlierer aus der Wahl hervorgegangen ist. Mit 23,21 Prozent der Stimmen erzielte die Fraktion deutliche 18,47 Prozent weniger als noch 2014 und kommt im neuen Rat – nach der vorläufigen Ermittlung des Kommunalen Rechenzentrums – nur noch auf sechs Sitze. Die SPD ist damit die zweitstärkste Fraktion im Rat.
Die übrigen Fraktionen konnten durchweg Zuwächse verzeichnen. Die CDU legte 5,87 Prozent auf 45,23 Prozent der Stimmen zu und kommt im neuen Rat auf 13 Sitze. Die Christdemokraten sind die stärkste Fraktion im Rat und konnten vier von fünf Barntruper Ortsteilen für sich entscheiden.
Die drittstärkste Fraktion des neuen Rates sind die Grünen. Die Fraktion holte 15,83 Prozent und legte damit, im Vergleich zur Ratswahl 2014 um 4,43 Prozent zu. Im neuen Rat kommen die Grünen auf vier Sitze.
Die FDP holte am vergangenen Sonntag in Barntrup 8,26 Prozent (ein Plus von 1,72 Prozent im Vergleich zur Wahl 2014) und konnte den Ortsteil Selbeck mit 33,04 Prozent für sich entscheiden. Im neuen Rat kommen die Liberalen damit auf zwei Sitze.
Die erst in diesem Jahr neu gegründete UWB (Unabhängige Wählergemeinschaft Barntrup) holte aus dem Stand 7,48 Prozent der Barntruper Stimmen. Am höchsten war die Zustimmung im Ortsteil Sommersell; hier holte die UWB 25,14 Prozent. Die Partei wird im neuen Stadtrat auf zwei Sitze kommen.