Kalletal-Kalldorf (jn/rto). Es hat den Anschein, als könne im nächsten Sommer endlich eitel Sonnenschein herrschen über einem Thema, dass das Verhältnis von SG Kalldorf und Kalletaler Gemeindeverwaltung in den vergangenen anderthalb Jahren auf eine harte Probe gestellt hat. Der Kalldorfer Sportplatz dürfte im Frühsommer des kommenden Jahres fertiggestellt werden.

Auf dem Platz soll nun frisch eingestreutes Gras über den Boden wachsen – dafür, dass dies auch bei dem verunglückten Versuch des Vereins, die Sanierung selbst zu erledigen, geschieht, plädierte SG-Vorsitzender Christian Pischczan jetzt beim Pressetermin.
Zumindest auf dem Platz sieht es danach aus: Ende Juli hatte eine Fachfirma aus Bielefeld den kontaminierten Boden des Sportplatzes in einer Dicke von ca. drei Zentimetern abgetragen, Sand mit dem Mutterboden gemischt und Rasen eingesät. Der wächst jetzt gut bewässert an und macht schon ordentlich was her.


Die Vorgeschichte begann Anfang Januar 2019, als die SG Kalldorf der Gemeindeverwaltung einen Antrag auf Sanierung des Sportplatzes zukommen ließ. Weil eine politische Beratung erst im zweiten Halbjahr 2019 möglich gewesen wäre, wurde die SG kurzerhand selbst aktiv und ließ im Juni 2019 von der Firma Remondis/Schürmann gesiebten Mutterboden auf dem Sportplatz auftragen, welcher sich allerdings als stark mit Kleinteilen aus Keramik, Plastik, Glasscherben, Steinen und Metallteilen verunreinigt erwies. Als Sportplatz untauglich, Verletzungsgefahr hoch (wir berichteten).

Bei der Regulierung des Falls zwischen SG und ausführender Firma kam es zu Uneinigkeiten, ein Rechtsstreit drohte. Die Kalletaler Verwaltung durfte sich indes, ohne durch den Rat legitimiert zu sein, nicht einschalten, insofern dem Verein erst einmal der rechtlich einwandfreie Weg aufgezeigt werden musste, um die SG auch ein Stück weit zu schützen und nicht angreifbar gegenüber Dritten zu machen. Was etliche Mitglieder der SG der Verwaltung immer noch vorhalten, rechtlich jedoch schlicht nicht anders machbar war.


Eine rechtliche Einschätzung der Interkommunalen Rechtsagentur des Kreises Lippe bestätigte schließlich, dass eine Teilschuld durch den Verein besteht und dass die geschätzte Summe von 100.000 Euro für die Wiederherstellung des Rasenfläche aufgrund einer möglichen Teilschuld zu einer Minimierung des Schadenersatzes führen könnte. Kurz darauf folgte ein Vergleich mit 60.000 Euro Summe, die – nach Beschluss im Haupt- und Finanzausschuss – auf das Konto der Gemeinde Kalletal gingen und der SG zur vollen Verwendung zur Sanierung des Sportplatzes zur Verfügung standen.


Die ist inzwischen erfolgt, die Kosten lagen bei rund 34.000 Euro. Gemeinde und SG haben den Vorschlag, vom Restbetrag auch die angrenzenden Laufbahnen nebst Sprunggrube zu sanieren, aufgegriffen. Der Auszahlung von 16.000 Euro müsste noch der Rat zustimmen. Aus den verbleibenden 10.000 Euro können verwaltungsseitig die Kosten zur Bereitstellung des Frischwassers zum Zweck der Bewässerung der Rasenansaat bestritten werden.


Zurück zum Grün: 200 Tonnen Sand wurden jetzt aufgebracht und eingearbeitet, der Rasen wird laufend bewässert. Und auch wenn bei dem einen oder anderen der Frust noch deutlich zu spüren ist, so ist doch eins klar: Der große Haufen der abgetragenen Erde vor dem Sportplatz ist bald weg – und die ganze Angelegenheit genauso bald Geschichte. Hoffentlich.