Kalletal (red). In den vergangenen Jahren kam es auch in Kalletal vermehrt zu stärkeren Naturereignissen wie Unwetter, Hochwasser, Überflutungen und Hitzewellen. Auch Cyberangriffe, Gasknappheit und damit einhergehende Engpässe in der Stromversorgung bis hin zu einem lang anhaltenden und flächendeckenden Stromausfall („Blackout“) sind zu möglichen Szenarien geworden, auf die sich die Gemeinde vorbereiten muss und will.


Der Kalletaler Rat um Bürgermeister Mario Hecker nimmt seine Verantwortung zum Brand- und Katastrophenschutz sehr ernst und hat mit der Verabschiedung des Haushaltes 2024 ein deutliches Zeichen gesetzt, um für solche hoffentlich nie eintretenden Ereignisse vorbereitet zu sein und die bisherigen Investitionen in den vergangenen Jahren zielführend fortzusetzen.
Die stolze Summe von weit mehr als 2,5 Millionen Euro für Investitionen in den Brand- und Katastrophenschutz in Kalletal enthält der im März vom Rat einstimmig verabschiedete Haushalt des Jahres 2024. Kalletal will gewappnet sein, für den Ernstfall, die Bürgerinnen und Bürger schützen.
„Ich bin dem Rat sehr dankbar, dass dieser die in den vergangenen Jahren auf den Weg gebrachte Strategie der Verwaltung mitträgt“, so Hecker. Diese Strategie fuße im Wesentlichen auf dem Brandschutzbedarfsplan, in den die Wehrführung um Michael Grüttemeier, Arnd Plettemeier und Michael Little immer wieder maßgeblich, teilweise mit Unterstützung der Kommunalberatung NRW und den Fachbereichsleiterinnen Andrea Batzer und Ewa Hermann, ihre fachliche Expertise einfließen lassen hätten. Der Bürgermeister verfolgt das Ziel, den Brandschutz mit einem strategisch gut aufgestellten Katastrophenschutz zu flankieren, ein höchstes Maß an Sicherheit. Bereits in den Vorjahren habe man schon kräftig in Fahrzeuge, Gebäude und technisches Equipment investiert. Das soll fortgesetzt werden.
So erhalten die Löschgruppen Talle und Bavenhausen jeweils ein neues Löschgruppenfahrzeug. Das Tanklöschfahrzeug in Lüdenhausen soll ebenfalls ersetzt werden. In Talle wird nach dem Abriss der alten Feuerwache im vergangenen Jahr aktuell an der Errichtung des Neubaus gearbeitet. Für den Standort Langenholzhausen wurde ein erster Planungsansatz sowie der finanzielle Grundstock für den erforderlichen Grunderwerb zum Ansatz gebracht. In Kalldorf wird eine Doppelgarage am Feuerwehrgerätehaus errichtet, und die Planung des Erweiterungsbaus soll fortgeführt werden. Zudem sind Maßnahmen der baulichen Unterhaltung in den Feuerwachen vorgesehen. Hierzu zählen unter anderem das Dachgeschoss in Lüdenhausen oder auch die Erneuerung der Zufahrt in Erder im Rahmen des Straßenendausbaues der Industriestraße.
Metallschränke für Ausrüstung und Material der Kinderfeuerwehr in Hohenhausen sind Beweis für einen nachhaltigen Brand- und Katastrophenschutz in Kalletal, denn ohne die vielen ehrenamtlichen Kräfte ist dieses nicht zu stemmen, schon gar nicht, wenn Nachwuchs fehlt.
Auch das Warnsystem soll sukzessive in Kalletal weiter ausgebaut werden, ebenso der Digitalfunk. Weitere Notstromaggregate für den Katastrophenschutz sind ebenso vorgesehen, wie eine Sandsackabfüllanlage. Letztere konnte 2023 beim Weserhochwasser noch von der Lemgoer Feuerwehr geliehen werden. Durch den Erwerb verschafft sich Kalletal auch Unabhängigkeit.
Derweil arbeitet die Verwaltung an einer Bevölkerungsinformation. Der geplante Leitfaden soll für den Krisen- und Katastrophenfall hilfreiche Informationen zum Selbstschutz für die Bürger bereithalten.
Und auch das schon genannte Weserhochwasser hat gezeigt, wie wichtig Vorsorge ist. Ein „Krisenplan“ im Bereich Hochwasseralarm und –einsatzplanung ist mit der Kommunalberatung NRW in Vorbereitung.