Kalletal-Kalldorf (rr). Bibbernd wartete das Narrenvolk am Samstagnachmittag auf den Beginn des legendären Karnevalsumzugs. Dicht gedrängt, gut versorgt mit kleinen und großen Fläschchen sowie bunt, fantasievoll und schrill kostümiert standen alle am Straßenrand, mit dabei eine riesige Anzahl von Kindern jeden Alters. Die hatten sich vorsorglich mit Beuteln und Taschen ausgerüstet, die Erwartung und Vorfreude auf Kamellen, Süßigkeiten und kleinen Give-aways war greifbar.
Ganz Kalldorf war von Tausenden Zuschauern besetzt, und alle warteten auf den weit über die Grenzen hinaus berühmten Karnevalsumzug.
In diesem Jahr hatten die Kalldorfer Jecken mehr als 950 Teilnehmer mobilisieren können, die in 45 Fußgruppen und auf 14 Motivwagen unter dem diesjährigen Motto „Helau ruft’s in Kalledonien aus allen Ecken, unser Karneval braucht sich nicht verstecken“ unterwegs waren. Dann rückte er an, der Zug, an der Spitze ein Unimog mit dem Kinderprinzenpaar Milla Alsdorf und Eike Schmidtpott, die schon fleißig Kamellen unters Volk brachten.
In langsamem Tempo rückte der Zug vor, gut bewacht von Security und an den Straßenrändern von Helfern der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, die allesamt darauf achteten, dass niemand unter die dicken Treckerreifen geriet.
Kamelle und Süßigkeiten flogen, und manche Mitglieder des Zuges stopften diese gleich in entgegengestreckte Beutel und Taschen hinein. Skurrile Verkleidungen wie Hexen, Schmetterlinge, Pinguine, Mönche oder Katzen waren in den Gruppen zu sehen, da hatten sich die Kalldorfer wieder einmal so richtig kreativ ausgetobt.
„Lieber heute ein Kätzchen als morgen einen Kater“ konnte man auf einem der vielen mitgeführten Handkarren lesen, „Rum in der Hand, Piraten an Land“ auf einem anderen. Getränke waren auch das Thema des riesigen Herforder-Bier-Wagens, ein anderer verkündete „Krone auf, Bier hinein, Kalledonien lädt heut‘ ein“.
Die schicke Prinzengarde in Blau-Weiß und einem eigenen ebenfalls blau-weiß geschmückten Wagen bildete die Vorhut zum Prinzenpaar Sascha Kreie und Lea Busekros, die, egal ob bequem oder nicht, in einer großen Treckerschaufel standen und sich vom Publikum huldigen ließen.
In den großen Motivwagen steckte viel Arbeit und Kreativität. So fuhren die Silixer Narren in einem grünen Monstrum auf, das höchst anspruchsvoll dekoriert ihr Motto „Winter’s Paradise, Silixen’s sound of nature“ trug. Die Winkekatzen führten einen über und über in Gold dekorierten Wagen mit, auf dessen Seiten „Ein Schluck für Glück, ein Schnaps für Spaß, die Glückskatzen winken und heben das Glas“ zu lesen war, und auch die Karnevalsfreunde Kalldorf warteten mit großem Gefährt auf, ebenso die Weihnachtsmann & Co. KG und auch die Men in Black. Musik wurde mit dicken Bässen von den Wagen heruntergedröhnt und von den Musikgruppen im Zug eisern diszipliniert präsentiert. Dann war der feiernde Lindwurm nach einer halben Stunde vorbeigezogen und die Feier setzte sich im Festzelt am Sportplatz fort.