Kalletal/Detmold (red). Erst im September 2023 hatte der Kalletaler Rat einstimmig das „Wirtschaftswegekonzept Nordlippe“ für den Teilbereich „Gemeinde Kalletal“ beschlossen. Die Bezirksregierung Detmold hatte daraufhin im Januar der LEADER-Region Nordlippe bescheinigt, dass man die Kriterien zur Genehmigung „mit Bravour bestanden habe“.
Die Technische Hochschule (TH) OWL um Prof. Oliver Hall und Prof. Dr. Axel Häusler, die mit der Erstellung beauftragt waren, hatte hervorragende Arbeit abgeliefert. Das bestätigt sich jetzt in Kalletal mit der Auswahl der ersten Wege für die Sanierung durch das Land NRW. Der vorzeitige Maßnahmenbeginn ist auf dem Weg. Kalletal kann mit den Arbeiten in Kürze starten.
Es war die Bezirksregierung Detmold, die mit ihrer Zustimmung zum Antrag der LEADER-Region Nordlippe für ein gemeinsames „Wirtschaftswegekonzept“ im August 2019 den Startschuss gab. In einem ersten Schritt programmierte Prof. Dr. Axel Häusler ein anwenderfreundliches, gestalterisch ansprechendes, webbasiertes Partizipationstool zur interaktiven Durchführung der Analysen und ihrer daraus entstehenden Varianten in Workshops und Arbeitsgruppen. Dem schlossen sich unter Federführung von Prof. Oliver Hall die lokalen Beteiligungsprozesse an. Ziel war der Erhalt der Wirtschaftswegeinfrastruktur, aber auch mit Fokus auf das Erfordernis von Klima-, Boden-, Wasserschutz, Biodiversität, sowie die Bedeutung von Kultur und Soziales. Dabei wirkten Schlüsselpersonen von Interessengruppen und die Kalletaler Landwirte mit.
Der Kalletaler Rat erteilte dem Konzept seine Zustimmung und beauftragte die Verwaltung, einen Förderantrag einzureichen. Dem folgte die Verwaltung mit Antrag aus Januar des Jahres. Erfolgreich, wie sich jetzt zeigt. Denn die Bezirksregierung Detmold teilte jetzt mit, dass die Wirtschaftswege „Auf dem Windberge“ in Lüdenhausen sowie „Buschtrifte“ und „Am Lehmstich“ in Langenholzhausen für eine Förderung ausgewählt wurden. Damit werden bis zu 310 000 Euro erwartet, die nach Kalletal fließen. Auch hier zeigt sich ein weiterer Vorteil einer LEADER-Region, denn diese erhalten einen höheren Fördersatz, sofern in ihrer Entwicklungsstrategie auch auf Wirtschaftswege abgestellt wurde. Das ist in Nordlippe der Fall, sodass die Förderquote 70 anstelle von 60 Prozent beträgt. Für die Gemeinde Kalletal verbleibt damit ein Eigenanteil von rund 133 000 Euro.
Bürgermeister Mario Hecker bedankt sich ausdrücklich bei der Bezirksregierung Detmold für die fachlich ausgesprochen kompetente Begleitung des Antragsverfahrens sowie bei der TH OWL für das zielführende Miteinander. Sowohl Gemeinde als auch Hochschule sind überzeugt davon, hier eine Blaupause für andere Regionen geschaffen zu haben. Prof. Oliver Hall sieht Potenzial für ein landesweites „Digital-automatisiertes Wirtschaftswegekonzept“, das er immerhin auf 40 000 Kilometer beziffert. Zudem sieht er Chancen für den Aufbau der Biodiversität, die Sicherung landwirtschaftlicher Erträge, die Pflege des Landschaftsbilds sowie die Steigerung von Freizeitaktivitäten, Gesundheit und Tourismus. Hierzu hat die TH OWL in Kooperation mit der Gemeinde Kalletal und dem Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge bereits einen wesentlichen Schritt gemacht. Ein Antrag unter der Überschrift „Anlage von Hecken und Säumen mit Maßnahmen zum Wasserrückhalt in der Landschaft in der Gemeinde Kalletal in Ostwestfalen-Lippe“ auf Grundlage der „Förderrichtlinie für natürlichen Klimaschutz in kommunalen Gebieten im ländlichen Raum“ ist gestellt. Der Rat der Gemeinde Kalletal hatte zuvor die Verwaltung damit beauftragt.