Barntrup (swv). Das Interesse war groß, der Kulturschuppen am Bahnhof von Barntrup ordentlich gefüllt und Bürgermeister Borris Ortmeier fand die passenden Worte in seiner Eröffnungsansprache: „Unsere Kinder sind diejenigen unter uns, die von der künftigen Umgestaltung und Nutzung der Mittelstraße am längsten etwas haben werden. Aus diesem Grund haben wir die Kinder und Jugendlichen seitens Politik und Verwaltung von Beginn an in die Stadt- und Verkehrsplanung mit einbezogen.“

Im Rahmen des Projektes „Planen für die Zukunft“ haben sich zahlreiche Kinder und Jugendliche aller Schulformen in einem gemeinsamen Workshop Gedanken darüber gemacht, wie die Mittelstraße, die mit Fertigstellung der Umgehungsstraße in das Eigentum der Stadt übergehen wird, künftig aussehen und genutzt werden könnte.
Nach einer ausführlichen Begehung der Örtlichkeit haben die Kinder ihre Vorstellungen und Wünsche ausgearbeitet und anhand von kreativen Modellbauten sehr konkret und anschaulich umgesetzt.
Nun erfolgte die eigenständig vorgetragene Präsentation vor einem interessierten und begeisterten Publikum. Trotz der Unterschiedlichkeit der vier Konzepte tragen alle Kinder einen gemeinsamen Gedanken nach außen: Die Mittelstraße soll insgesamt ruhiger, sicherer und lebenswerter werden, als sie derzeit empfunden wird. Mehr Grünflächen und Anpflanzungen, mehr Fußgängerüberwege, ausgewiesene Lauf- und Fahrradwege, Spielgeräte und Freizeitplätze, Grillplatz und Parkplätze zum Aufladen von E-Autos.
In einigen Konzepten würde sich der Straßenverlauf nicht ändern, die Mittelstraße bliebe so breit, wie sie ist. In anderen Konzepten hingegen wären Einschnitte in die Straße und eine damit verbundene Verschmälerung notwendig.
Ansprechend soll die Mittelstraße werden und Kindern wie Jugendlichen einen schönen öffentlichen Raum bieten, in dem sie sich gerne und sicher aufhalten können.
Unterstützt wird das Projekt vom „Zukunftsnetz Mobilität NRW“, das die eigenständige Mobilität von Kindern und Jugendlichen in konkrete städtebauliche und verkehrliche Planungsvorhaben fördert und berücksichtigt.
Bis wann und in welchem Umfang die Wünsche der jungen Verkehrs- und Stadtplaner Realität annehmen werden, steht noch nicht definitiv fest. „Im Idealfall“, so Borris Ortmeier, „wird die komplette Planung Ende 2023 abgeschlossen sein. 2024 könnte demnach das Jahr der Umsetzung werden.“
Doch Wünsche kosten Zeit und Geld. Von daher wird es noch einige Gespräche auf kommunal- und landespolitischer Ebene geben, bis alle Barntruper über ihre neue Mittelstraße gehen und stolz sagen können: „Menschenskinder − ist die schön geworden.“