Barntrup. Im Bereich des Tor- und Menteteiches in Alverdissen kam es in der Vergangenheit bei erhöhten Regenmengen immer wieder zu Rückstauproblemen in einem verrohrten Teilabschnitt der Exter. Dies führte im Anschluss zu starken Überschwemmungen im angrenzenden Siedlungsbereich von Alverdissen. Um diese Situation zu entspannen, soll im Rahmen der Beschäftigungsprojektes einer Maßnahme des Programms „Wasser im Fluss“ durch die Arbeitsgemeinschaft Arbeit gGmbH (AGA) ein offener Bachlauf entwickelt werden.


Auf einem rund 35 Meter langen Abschnitt wird der verrohrte Abschnitt aufgehoben und naturnah gestaltet. Dabei wird die Grünfläche für eine geschwungene, leicht mäandrierende Laufform des Gewässers genutzt. So kann neben der ökologischen Gewässerverbessung auch mehr zusätzlicher Retentionsraum geschaffen werden.
Die Maßnahme leistet einen wichtigen Beitrag zur Entspannung der Situation vor Ort. „Zugleich freue ich mich sehr,“ so Bürgermeister Borris Ortmeier, „dass die Maßnahme gemeinsam mit der AGA und unserem Fachbereich für Bauen, Ordnung und Soziales umgesetzt wird!“ bei dem Start der Baumaßnahme.

Einige Details zum Hintergrund: Ziel des Beschäftigungsprojektes ist in erster Linie die Unterstützung benachteiligter Menschen, damit diese wieder Fuß auf dem ersten Arbeitsmarkt fassen können.
Dabei bietet das Projekt insbesondere gering qualifizierten Personen, die unter entsprechender fachlicher Anleitung verhältnismäßig schnell angelernt werden können, die Möglichkeit, durch den hohen „Handarbeitsanteil“ auf vorhandene handwerkliche Fähigkeiten aufmerksam zu machen und für den allgemeinen Arbeitsmarkt zwingend notwendige Arbeitstugenden wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Qualitätsbewusstsein zu erwerben.
Durch fachliche und persönliche Qualifikation werden die Vermittlungschancen der einzelnen Teilnehmer deutlich erhöht. In fachlicher Hinsicht werden praktische und theoretische Fähigkeiten aus dem Bereich des Garten- und Landschaftsbaus mit dem Schwerpunkt „naturnahe Gewässerentwicklung“ vermittelt. Zudem erwerben die Teilnehmer Kenntnisse im Umgang mit den einzusetzenden Maschinen und erlernen Grundsätze der Arbeitssicherheit. Für die Umsetzung steht neben fachlichem Anleitungs- auch sozialpädagogisches Betreuungspersonal zur Verfügung.

Die Arbeitsgemeinschaft Arbeit gGmbH (AGA) ist ein Inklusionsunternehmen und Träger von Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Als gemeinnützige GmbH haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, vorrangig schwerbehinderte Menschen oder Langzeitarbeitslose in den ersten Arbeitsmarkt einzugliedern. Ziel ist diese Menschen beim Wiederaufbau ihrer Fähigkeiten und Arbeitstugenden zu unterstützen.
Die AGA beschäftigt in ihren drei Betriebsbereichen Industriemontagen, Recycling und Umweltprojekte ca. 120 Mitarbeitende und stellt im Projekt „Wasser im Fluss“ insgesamt 15 Teilnehmerplätze für Mitarbeitende im Rahmen des Sozialen Arbeitsmarktes, hier sieben Stellen als sogenannte Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung nach § 16 d SGB II und acht Stellen nach dem Teilhabechancengesetz gemäß § 16 i SGB II zur Verfügung. Die Verweildauer in der Arbeitsgelegenheit beträgt dabei in der Regel sechs Monate, im Rahmen von § 16i SGB II bis zu fünf Jahre.

Seit dem 1. Juli 2004 führt die AGA gGmbH in enger Zusammenarbeit mit dem Kreis Lippe sowie allen sechzehn Kommunen des Kreises Lippe, der Netzwerk Lippe gGmbH, der Jobcenter Lippe AöR und der Bezirksregierung Detmold ein Beschäftigungsprojekt im Bereich der naturnahen Gewässergestaltung durch.
Die Projektkoordination nimmt der Kreis Lippe wahr, der auch zugleich Initiator des Gesamtprojektes ist. Unterstützt wird das Projekt vom Land Nordrhein-Westfalen, das für die Umsetzung finanzielle Mittel aus der Abwasserabgabe zur Verfügung stellt.