Dörentrup (red). „Zu Dörentrup nah der Kirchtumspitz‘, da kamen Choriose zusamm‘“ – der Chor „Chorios Dörentrup“ ersingt sich in Dortmund zum dritten Mal den Titel „Meisterchor im CV NRW“. Alle fünf Jahre müssen sich die Chöre im Chorverband NRW einer Jury stellen, um den Titel tragen zu dürfen.
Es war das zweite Leistungssingen nach der Corona-Pandemie. Das zeigte sich deutlich an der geringen Zahl der teilnehmenden Chöre. Viele haben diese extrem belastende Zeit nicht überstanden oder konnten die qualitativen Verluste noch nicht aufholen.
Nicht so der gemischte Chor „Chorios Dörentrup“ Er bestätigte Mitte Mai in Dortmund seinen Titel unter den strengen Augen und Ohren der vierköpfigen Jury. „Da das Singen während der Pandemie das wohl ,tödlichste Hobby der Welt‘ war, konnten wir uns nur online treffen, dann in Kleingruppen in einer privaten Scheune, in der Hornsiekhalle in Schwelentrup und dem Gemeindehaus in Bösingfeld üben“, so eine Sprecherin des Chors. In Decken gehüllt und mit bis zu drei Metern Abstand seien das nicht wirklich befriedigende Bedingungen für einen Chor gewesen.
Erst seit dem vergangenen Jahr waren wieder gewinnbringende Proben möglich. Die hat „Chorios“ intensiv genutzt, um sich auf die Meisterchor-Prüfung vorzubereiten. Durch das „Impuls Förderprogramm“ des Bundesmusikverbandes Chor und Orchester (BMCO) sowie durch das Projekt „Amateurmusik im ländlichen Raum“ konnte erst eine technische Ausstattung für Mitsingkonzerte angeschafft und später Stimmbildung in Kleingruppen ermöglicht werden.
Ein besonderes Highlight war die Sonderprobe mit Felix Powroslo, einem Bühnencoach, der schon mit bekannten Größen wie den Wise Guys und Maybebop gearbeitet hat.
Mit dieser intensiven Vorbereitung und einem ausgelassenen Tanz im Bus haben sich die Sänger und Sängerinnen den dritten Stern ersungen. Insgesamt waren zwei Einser und zwei Zweier für das Bestehen der Prüfung gefordert. Chorios schaffte sogar drei Einser und eine Zwei mit „Kyrie aus Missa Brevis“, „Ave Maria“, „Kein schöner Land – Sayari yetu“ und „Zu Regensburg auf der Kirchturmspitz“ – ein strophisches Volkslied zum Spott der Schneider, das mit einer Choreografie auf die Bühne gebracht und mit 23,5 Punkten bewertet wurde. Die höchste Punktzahl, die die professionelle Jury an diesem Tag vergeben hatte.