Kalletal (rr). In Kalletal fand in dieser Woche die dritte Runde der Dorfgespräche statt. Im Dorfgemeinschaftshaus Asendorf-Herbrechtsdorf drehte sich die Diskussion um nachhaltige Mobilität in Kalletal. Wie immer waren die Bürger eingeladen, sich mit ihren Ideen, Beobachtungen und ihrer Meinung einzubringen.
Um Projekte im eigenen Umfeld, in der Gemeinde oder der Region beurteilen, anschieben oder verbessern zu können, wünschen Bürger sich den Zugang zu umfassenden Informationen und die Möglichkeit einer echten Beteiligung.
Um diese Möglichkeiten in die Bevölkerung hineinzutragen, hat sich die Gemeinde Kalletal der Aktion „Miteinander reden“ angeschlossen. Diese ist ein Förder- und Qualifizierungsprogramm der politischen Bildung, das bundesweit Projekte in ländlichen Räumen fördert, die den wertschätzenden Dialog, demokratische Aushandlungsprozesse befördern und Teilhabe vor Ort initiieren.
Und am Mittwoch dieser Woche stand so das inzwischen dritte dieser „Dorfgespräche“ an, um unter dem Thema „Nachhaltige Mobilität in Kalletal“ im Dorfgemeinschaftshaus Asendorf-Herbrechtsdorf die Probleme in Kalletal zu besprechen.
Bürgerinnen und Bürger aus der gesamten Gemeinde Kalletal hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen, Ideen einzubringen und Kritikpunkte zu äußern.
Die Vorbereitungen liefen schon länger: Bürgermeister Mario Hecker, Klimaschutzmanagerin Henrike Sieker, Lea Kohlhage von der Participolis GmbH, und Linda Waldeyer vom Nahverkehr Westfalen-Lippe, Zukunftsnetz Mobilität NRW, hatten die Themen des 3. Dorfgesprächs bereits vorab der Öffentlichkeit vorgestellt.
Besonders im Fokus stand bei dieser Veranstaltung die Mobilität in der Region unter dem Aspekt, welche Voraussetzungen die Kalletaler benötigen, um das Netz des ÖPNV, des öffentlichen Personennahverkehrs, optimaler nutzen zu können.
Zum Beispiel: Wäre Car-Sharing etwa eine Alternative? Betrachtet man verschiedene Stränge der persönlichen Mobilität, ist schon ein deutlicher Unterschied in der privaten und beruflichen Nutzung zu erkennen. So nutzen etwa 65 Prozent der Menschen auf dem Weg zur Arbeit ihr Auto, nur 12 Prozent den ÖPNV, der Rest verteilt sich auf Mitfahrer, Fahrradfahrer und Fußgänger.
Im Falle des dienstlichen Verkehrs steigt der autofahrende Anteil sogar auf 86 Prozent. Die höchste Nutzung des ÖPNV haben, altersbedingt durchaus verständlich, Auszubildende mit 34 Prozent, ansonsten sind sie aber sehr häufig zu Fuß oder per Fahrrad unterwegs.
Im privaten Bereich sieht es dagegen ganz anders aus. Hier haben die per pedes oder mit Fahrrad agierenden Menschen den höchsten Anteil, während der ÖPNV mit Prozentanteilen zwischen 3 und 8 Prozent kaum erwähnenswert ist.
Und so war mit eins der wichtigsten Themen an diesem Abend des 3. Dorfgesprächs, mit welchen strategischen Maßnahmen eine nachhaltige Mobilität erreicht werden könnte, um den öffentlichen Personen-Nahverkehr im Kalletal und im Kreis Lippe effektiver zu gestalten.
Ebenso spielte die Frage eine Rolle, wie ein betriebliches Mobilitätsmanagement in Unternehmen eingerichtet und dazu Maßnahmen und Fördermöglichkeiten entwickelt werden könnten.
Dabei sein und die eigenen Meinung äußern – das Dorfgespräch war somit eine hervorragende Chance für die Kalletaler Bürger, in ihrer Gemeinde im Sinne nachhaltiger Mobilität tätig zu werden und tatsächlich etwas zu bewegen.