Extertal-Silixen (rr). Das Alte geht, das Neue kommt. Ganz offensichtlich wird dies in Silixen, wo das alte Pfarrhaus neben dem Mehrgenerationenhaus in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße weichen musste, um einem neuen Bau Platz zu machen.
Das von vielen Silixern geliebte Pfarrhaus aus dem Jahr 1875 hatte eine wechselvolle Geschichte hinter sich, war in früheren Zeiten Wohnung, dann Gemeindehaus, schließlich auch Wohnhaus. „Irgendwann allerdings wurde es baufällig, und es stand die Frage nach Sanierung oder Abbruch und Neubau im Raum,“ erklärt Rolf Sandmann, Kirchenvorsteher der evangelisch-reformierten Gemeinde. Dann legte der Denkmalschutz seine Hand darauf, es gab neue Vorschriften bezüglich des Brandschutzes, und so schossen die Kosten für eine Sanierung auf über geschätzte eine Million Euro hinaus.
So stimmte letztlich auch das Amt für Denkmalpflege einem Abriss zu, und Ende Februar rückte die Firma Rosemeier dem geliebten Bau mit dem Bagger zu Leibe.
Inzwischen gähnt an seiner Stelle ein tiefes Loch, das Gebäude ist verschwunden, und nur noch am benachbarten ehemals angeschlossenen Bau kann man die Giebelkonturen des Pfarrhauses an der Außenwand erkennen. Pastorin Elisabeth Hollmann-Plaßmeier, Manfred Stoller von der Kirchengemeinde und Rolf Sandmann blicken da mit Wehmut zurück, aber gleichzeitig auch Optimismus und Vorfreude. Denn Generationen von Konfirmanden wurden im alten Pfarrhaus unterrichtet, es wurden Feste gefeiert, und das Gemeindebüro hatte viele Jahre dort sein Domizil.
Nun beginnt eine neue Ära, denn das nebenan liegende Mehrgenerationenhaus kann seine räumlichen Möglichkeiten jetzt entscheidend erweitern, auch wenn das die Gemeinde eine Stange Geld kosten wird. Die gegenwärtig kalkulierten 900.000 Euro werden zwar durch rund 700.000 Euro Förderung abgefedert, es bleiben dennoch 200.000 Euro, welche die Gemeinde leisten muss.
Dafür erhält Silixen ein Gebäude auf neuestem technischem Stand und gemeinsam mit dem bisherigen Mehrgenerationenhaus die nötige Fläche, um die anstehenden Aufgaben erfüllen zu können. Das soziale und gesellschaftliche Angebot wie etwa VHS-Kurse, Chorproben, die Offene Kinder- und Jugendarbeit, Frauen- und Männertreffs und Begegnungsangebote für Groß und Klein kann entzerrt werden, so dass beispielsweise nicht Posaunenchor und Englisch-Kurs miteinander kollidieren und Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden können.
Es entsteht ein wahrer Ort der Vielfalt und des Austauschs.
Der Bau des Mehrgenerationenhauses steht allerdings unter Zeitdruck, denn bis zum 31.12. muss er beendet sein. „Das ist sportlich aber zu schaffen,“ ist Rolf Sandmann überzeugt, das sind nun mal die Förderungsbedingungen.
So sehr das alte Haus den Silixern ans Herz gewachsen war, so wird es hoffentlich auch mit dem Neubau angenommen werden. In einem Jahr soll das Gemeindebüro wieder öffnen, dann können sich die Besucher auch über die großzügigen Räumlichkeiten mit Gruppen- und Beratungsräumen sowie Büros freuen, ausgestattet mit Beamer, Leinwänden und allem, was man heutzutage für Vorträge und Seminare benötigt.
Wer sich über den Stand der Bauarbeiten informieren möchte, kann im Internet auf der Seite www.kirchengemeinde-silixen.de unter „Erweiterungsbau“ fündig werden. Dort findet man ein Bautagebuch, das laufend aktualisiert wird, beispielsweise mit Infos über die Statik und die Untergrundbeschaffenheit.