Extertal (red). Nun war es endlich soweit: Der Heimatverein Tangerhütte besuchte mit 49 Heimatfreunden unter der Leitung von Rainer Krause die Partnergemeinde Extertal. Auf Initiative des Heimat- und Verkehrsvereins Bösingfeld konnte dieses Treffen nach längerer (Corona-)Pause stattfinden.
Die Tangerhütter trotzten der schlechten Wettervorhersage und wurden am Vormittag auf der Hohen Asch vom Heimat- und Verkehrsverein Bösingfeld mit einem schönen Empfang begrüßt. Der stellvertretende Bürgermeister von Extertal, Ralf Klemme, nahm in seiner kleinen Rede Bezug auf all die Gemeinsamkeiten, die die beiden Partnerkommunen miteinander verbunden haben in der Vergangenheit und dies auch in Zukunft weiter tun werden.
Jürgen Tammoschath und Elke Grabenhorst sowie der weitere Vorstand des hiesigen Heimatvereins und viele Extertaler Bürger haben die Gäste natürlich ebenfalls herzlich begrüßt. Im Anschluss konnten sich alle bei einer leckeren Gulaschsuppe stärken. Dann blieb noch ein wenig Zeit für den gemeinsamen Austausch und den Blick vom Turm auf der Hohen Asch in die wunderschöne Landschaft.
Für die Gäste gab es ein abwechslungsreiches Programm: Mit dem Bus ging es am Samstagmittag zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Dort gab es eine interessante Führung, und anschließend wurde bei Kaffee und Kuchen im angeschlossenen Café bei herrlichem Blick in die Natur weiter geklönt.
Der Reisebus hat die Gäste danach zum Hotel Burg Sternberg gebracht, wo es am Abend mit einem leckeren Essen vom Buffet weiter ging.
Am Abend war der Austausch an den einzelnen Tischen sehr intensiv. Es waren Gäste aus Tangerhütte dabei, die schon mehrfach in Extertal zu Besuch waren, aber auch welche, die zum ersten Mal dabei waren. Beide Seiten waren sehr interessiert an Gemeinsamkeiten, Unterschieden, aber auch Perspektiven im Vereinsleben und ganz allgemein. Natürlich war auch immer wieder das Leben in der ehemaligen DDR ein Thema.
Heute, mit fast 35 Jahren Abstand, sicher auch eine andere Perspektive als etwa in den 90er-Jahren, als die Partnerschaft begann.
Und die Gäste haben auch ganz wesentlich zum Unterhaltungsprogramm beigetragen. So hat Gerhard Borstell spontan so manches heitere Gedicht von Heinz Erhardt frei vorgetragen, sehr zur Erheiterung aller Anwesenden. Das Essen war gut und die Stimmung ebenso.
Am Sonntagmorgen dann die große Überraschung: Angekommen am Samstagabend im Grünen und am nächsten Morgen war Linderhofe im Schnee versunken. Nach dem Frühstück ging es direkt weiter mit dem Bus durch das verschneite Lipperland Richtung Bückeburg. Da war es dann auch wieder grün. In Bückeburg konnte wahlweise das Schloss mit einer Führung besichtig werden oder das Hubschrauber-Museum. Im Anschluss gab es ein zwangloses Mittagessen, das der Gastgeber-Verein Bösingfeld vorbereitet hatte.
Auf besonderen Wunsch der Gäste stand dann als letzte Station noch der Besuch des Großen Moores bei Uchte an. Nach einer kurzen Anfahrt zum Moorbahnhof stiegen die Besucher in die bereitgestellten kleinen Wagen, um auf der Schmalspur durch das Moor gefahren zu werden. Ein sachkundiger Führer erklärte die Entstehung des Hochmoores und den Torfabbau.
Bei einem Stopp betraten die Besucher vorsichtig den schwankenden Boden und betrachteten den vorgeführten Abbau. Gezeigt wurde die Stelle, an der in den Jahren 2000 und 2005 Moora, die Moorleiche des Mädchens aus dem Uchter Moor, gefunden wurde. Es handelt sich um die sterblichen Überreste eines Mädchens, das etwa um 650 v. Chr. lebte. Es ist der jüngste Fund einer Moorleiche in Deutschland.
Fred Piechnik hat die Gäste während beider Tage begleitet und konnte natürlich viel über Land, Leute und Historie erzählen, sodass die Gäste eine sehr kompetente Reisebegleitung hatten.
Als nächste Zusammenkunft startet nun im Rahmen der Partnerschaft am 30. Mai die (ausgebuchte) Radtour von Bösingfeld aus nach Tangerhütte. Die Ankunft in Tangerhütte ist am 2. Juni passend zum Blütenzauber-Fest im Schlosspark geplant.
Bei dem jetzigen Besuch sind wieder einige schöne Ideen entstanden, welche gegenseitigen Aktionen und Besuche es in Zukunft geben könnte. Denn eins ist gewiss: Der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt und die Partnerschaft soll nun mit neuem Schwung wieder vorangebracht und mit Leben gefüllt werden.