Barntrup (jn). So etwas gibt es nun wahrlich nicht alle Tage: In vollem Ornat inklusive Kilts wurden die Kunden eines großen Barntruper Supermarktes am vergangenen Samstag von einer schottischen Pipe-Band und einem weiteren Mann im Kilt empfangen – und so aufs Vergnüglichste zum Mitmachen beim Spendensammeln für die Flutopfer aufgefordert. Der Lohn: 20.000 Euro kamen zusammen.
Unter dem Motto „Herman trägt Kilt im Kampf gegen die Flut“ hatten Petra Rose und Klaus Düwel, die Initiatoren von „Lippe meets Scotland“, sich diese Spendensammel-Aktion überlegt. Mit Kaufmann Andi Wiele, für gute Einfälle bekannt, fanden die beiden einen Verbündeten, der Sagenhaftes versprach: „Ich selbst bin zwar im Urlaub, aber ich verdoppele Euch jeden Euro, den Ihr am Samstag vor dem Marktkauf sammelt!“
Gesagt, getan: Um die Aufmerksamkeit der Kunden zu gewinnen, spielte die „Highland Dragon Pipe Band“, natürlich unentgeltlich, zweieinhalb Stunden fast ununterbrochen, mal Solo und mal als 10-köpfige Band. Von Evergreens wie „Highland Cathedral“ über „Amazing Grace“ bis zu „Scotland the Brave“ war alles dabei.
Dieses Rezept ging voll auf, unentwegt fanden Münzen, Scheine und auch diverse Briefe den Weg in die Spendendosen. Quasi im Sekundentakt fielen die Spenden durch die Schlitze. Das Ergebnis, welches alle Beteiligten zuvor für unerreichbar gehalten hätten, machte schließlich Organisatoren, Musiker und auch Andi Wiele gleichermaßen sprachlos: 10.000 Euro wurden am Ende gezählt – so dass durch die Verdoppelung die Gesamtsumme von 20.000 Euro nach Ahrweiler und an die „Lichtblicke Fluthilfe“ gespendet werden kann.
Klaus Düwel ist zutiefst dankbar: „Der besondere Dank für jeden gespendeten Euro und das fast grenzenlose Vertrauen in diese Aktion gebührt allen Spendern, den Musikern und natürlich Andi Wiele für die Verdoppelung. Weitere Spenden können im Markt gerne getätigt werden!“
In Anbetracht dieser furchtbaren Flutkatastrophe werde vor Ort wirklich jeder Cent gebraucht, sagen Petra Rose und Klaus Düwel. Sie bezeichnen das Erlebnis in Barntrup als den „denkwürdigsten Tag“ in ihrem Leben.