Extertal-Bösingfeld (rr). „Das Bösingfelder Schützenfest heißt nicht nur Volksschützenfest, es ist eins“, erklärte Landrat Dr. Axel Lehmann am Sonntagnachmittag auf dem rappelvollen Marktplatz. Und tatsächlich umringte eine enorme Anzahl Schaulustiger den mit Birkengrün und bunten Fahnen festlich geschmückten Platz. Lehmann hatte sich gemeinsam mit Präsident Lutz Brakemeier, dem stellvertretenden Bürgermeister Ralf Klemme sowie dem Kreisvorsitzenden des Schützenkreises Lippe, Fabian Stellmacher, auf der großen Treppe des alten Rathauses platziert, um den Hauptpersonen des Tages einen würdigen Empfang zu bereiten.
Dann öffnete sich die Tür und zunächst betraten Jungschützenkönig Paul Hördemann und Jungschützenkönigin Rebecca Kreth die Bühne, begleitet von ihrem Jungschützenadjutanten Kai Meierkordt mit Anna Schnüll.
Unter dem Riesenjubel der vielen Hundert Schützenbrüder und -schwestern zog dann das Königspaar auf, etwas später sein Hofstaat. Seine Majestät Torsten Dreier und Königin Diane Korbach nahmen die Ovationen entgegen, um sie herum bauten sich das Thronoffizierspaar, Feldwebel Marco Lecker und Stephanie Dreier, sowie Oberleutnant Carsten Winkler mit Heike Winkler auf, die das Amt des Adjutantenpaars bekleiden.
Präsident Brakemeier wies in seiner Willkommensrede darauf hin, wie wichtig es heutzutage sei, die Tradition zu bewahren, einen Verein andererseits aber auch behutsam zu modernisieren und für die Jugend interessant zu gestalten. Da sei die Bösingfelder Schützengesellschaft von 1722 auf einem guten Weg.
Die Grußworte waren in der Mittagshitze schnell gesprochen, dann nahm das Königshaus die dicht stehenden Schützenfronten ab. Ein Schützenfest wie in Bösingfeld ist das zweijährlich stattfindende Highlight in der Region. Und so erwiesen die Schützenvereine Alverdissen und Barntrup, Sonneborn, Almena und auch die Schützengesellschaft Lemgo dem Verein die Ehre. Zudem war jeder Verein mit einem eigenen Musikzug oder Orchester angerückt, was dem folgenden großen Festumzug sehr zugutekam. Der kilometerlange Lindwurm hatte einen langen Marsch durch den Ort zurückzulegen, und zwischen den Vereinen eingeordnet hatte die Musik ihren Platz. Die Blasorchester Sonneborn und das Lipperland Orchester, die Musikfreunde Schwelentrup, der Spielmannszug Bega, der Musikzug Halvestorf und der Fanfarenzug Barntrup sorgten für den zünftigen Marschschritt.
Die einzigen Fahrzeuge waren an der Zugspitze die geschmückte Königskutsche, gezogen von zwei geduldigen Pferden, und zwei Kübelwagen, die das Jungschützenkönigspaar und die Thronoffiziere transportierten.
Die unterschiedlichen Uniformen von Vereinen und Kompanien formten ein festlich buntes Bild, das durch Gruppen wie den Landfrauen oder den rotgekleideten Bogenschützen und der JSG Almena farbig aufgehübscht wurde. Den Schluss des Zuges bildete die kleine Kanone, die von einem Trecker gezogen wurde. Der Rundmarsch nahm sich schließlich das Festzelt zum Ziel, wo nach dem schweißtreibenden Marschieren gesellige Entspannung angesagt war, bevor am Abend die Zeltdisco mit „Carambolage“ zu richtig loslegte.
Am Montag machte die Hitze dem Schützenvolk reichlich zu schaffen. Da war man froh, dass man sich nach dem kleinen Rundmarsch im Festzelt beim Königinnen-Café und dem anschließenden Festkonzert der Blaskapellen etwas Erholung verschaffen konnte.
Schließlich setzte „Carambolage“ mit dem „Letzten Gefecht“ dem Abend noch ein Sahnehäubchen auf. Mehr Bilder in der Printausgabe vom 5. Juli.