Extertal. Neue Zeiten erfordern neue Ideen: Die Sekundarschule Nordlippe hat vor kurzem den ersten digitalen Elternabend durchgeführt. Zum Start ging es unter dem Motto „Be smart- using your phone“ um praktisches Elternwissen rund um Smartphone- und Internetnutzung, genauer gesagt um Apps, Nutzungsdauer und Datenschutz bei Nutzung von Jugendlichen.
In Zeiten von Corona sind Online- Konferenzen keine Besonderheit – dennoch sind sie für viele Eltern Neuland. Aber das macht inzwischen die digitale Welt aus: Egal wo man ist, man kann sich verbinden und Themen gemeinsam erfahren. So war es auch an diesem Abend, der von der Sekundarschule Nordlippe in Zusammenarbeit mit dem Institut Eltern + Medien möglich gemacht wurde.
Harry Lause, Referent des Institutes Eltern + Medien, erläuterte zunächst die Faszination der Nutzung des Smartphones für die Kinder und Jugendlichen. Das Smartphone gehört längst schon zum Alltag der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen. Es ist multifunktionell. Es dient nicht mehr nur der Kommunikation untereinander, sondern ist Musikplayer, Spielkonsole, „Fernseher“ und Informationsplattform und vieles andere zu gleich. Eltern und andere Erwachsene sind hier Vorbilder in der Nutzung und geben Orientierung.
Herr Lause sprach auch die unterschiedlichen Apps, die von Kindern und Jugendlichen genutzt werden, an und erläuterte ihre Funktion für den Nachwuchs. Apps wie z.B. „Instagram“, „Snapchat“ oder „TikTok“ nutzen die Jugendlichen nach seiner Aussage unter anderem dazu, um sich selbst darzustellen und sich in ihrer Identität auszuprobieren. Echtzeitspiele wie „Clash of Clans“ scheinen zunächst ein netter Zeitvertreib zu sein. Sie üben jedoch häufig auch einen sozialen Gruppendruck auf die Kinder und Jugendlichen aus. Spiele wie diese laufen 24h, egal ob man online ist oder nicht. Durch Benachrichtigungen werden die Spieler immer wieder daran erinnert, doch „ihr Land zu verteidigen“.
Spätestens hier wird es für die Eltern dann Zeit, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu gehen, Interesse zu zeigen und sie dabei zu unterstützen, sich selbst zu regulieren bzw. Regeln ab zu sprechen.
Ideen wie das „Handysofa“ oder Mediennutzungsverträge können hier hilfreich sein. Weitergehende Eltern-Informationen zu vielen Apps und Tipps sind übrigens unter www.klicksafe.de zu finden.
Auch ist es wichtig genau zu beobachten, inwieweit die Mediennutzung evtl. schon beratungs- bzw. behandlungsbedürftig ist und es sinnvoll sein könnte, sich von außerhalb Unterstützung zu holen.
Beratung bieten hier zum Beispiel die Schulsozialarbeiter aber auch die Familienberatungsstellen des Kreises an. Eine erste Selbsteinschätzung kann man unter www.ins-netz-gehen.de vornehmen.
Auch das Thema Cybermobbing, seine verschiedenen Formen sowie Handlungsmöglichkeiten, wenn man dieses beobachtet oder selbst betroffen ist, wurden angesprochen. Hier sei besonders die Seite www.juuuport.de zu nennen, die aufklärt und berät.
Insgesamt kann man sagen, dass der zweistündige Vortrag für alle Teilnehmer kurzweilig und informativ war. Eine Erfahrung, die – solange es anders nicht möglich ist – an der Sekundarschule Nordlippe bestimmt wiederholt werden wird, so fasst es Bianca Bsufka, die an der Sekundarschule für die Schulsozialarbeit zuständig ist, zusammen.
Gedacht wurde von den Organisatoren auch daran, dass bei Eltern immer etwas dazwischen kommen kann: Für alle Eltern, die nicht am ersten Online-Abend teilnehmen konnten, sind verschiedene Themen-Vorträge unter https://www.elternundmedien.de/online-elternabende.html abrufbar.