Kalletal (red). Einen Einkaufsgutschein für Lebensmittel in Höhe von 20 Euro pro Haushaltsmitglied („wenn der Kühlschrank überschaubar wird“), ein Zuschuss in Höhe von 300 Euro für ein neues energiesparendes Haushaltsgerät (Kühlschrank, Herd oder Waschmaschine) oder 100 bis 150 Euro als Unterstützung bei Stromschulden (je nach Haushaltsgröße): Menschen mit geringem Einkommen und in akuten Notsituationen können auf finanzielle Unterstützung hoffen.
Die Gemeinde Kalletal gibt bis Ende des Jahres über den Stärkungspakt NRW „Gemeinsam gegen Armut“ rund 33 000 Euro an berechtigte Bürger über die Einzelfallhilfen weiter. Die Aktion geht nur über eine kurze Zeit. Der Kreis der Berechtigten beinhaltet dabei die Empfänger von Transferleistungen wie Bürgergeld, Wohngeld, Grundsicherung, Sozialhilfe oder Asylleistungen.
Kalletals Bürgermeister Mario Hecker und Petra Scholz von der Stiftung Solidarität haben im Ausschuss für Soziales und öffentliche Einrichtungen vorgestellt, wie das Geld verteilt werden soll. Die Stiftung organisiert für die Gemeinde Kalletal die unbürokratische, schnelle und gerechte Verteilung der verfügbaren Landesmittel. Im Kalletal ist die Zusammenarbeit besonders eng – hier übernehmen Mitarbeiter der Gemeinde die Registrierung und Ausgabe – die Stiftung stellt ihre Infrastruktur zur Verfügung und übernimmt das Controlling und die Buchhaltung.
„Die enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde ist eine tolle Lösung und gleichzeitig auch ein Modellprojekt, das Zukunft haben kann. Mit personeller Unterstützung wird es der Stiftung möglich sein, auch in weiteren Städten und Gemeinden ein Berechtigungsausweissystem – den Solidarpass – für Personen mit geringem Einkommen zu etablieren. „Mit einem Solidarpass können Hilfen und Vergünstigungen unkompliziert und gerecht in Anspruch genommen werden. Solche Systeme wünschen sich viele Kommunen“, führt Petra Scholz aus. Berechtigte Menschen werden im Kalletaler Rathaus für einen digitalen Solidarpass registriert. Dieser Pass ist Dreh- und Angelpunkt für das Antragsverfahren. Damit können Berechtigte beispielsweise direkt über das Internet die Lebensmittelgutscheine als Soforthilfe abrufen oder bekommen den 300 Euro Gutschein für das energiearme Haushaltsgerät.
Die digitalen Solidarpässe können nur kurze Zeit im Rathaus beantragt und erstellt werden, weil das landesweite Förderprogramm nur auf dieses Jahr angelegt ist. Seit dem 15. November gibt es eine Registrierungsstelle im Rathaus, Rintelner Straße 3. Berechtigte bringen ihren aktuellen Bewilligungsbescheid, ggf. den Nachweis über Stromschulden und den Lichtbildausweis mit. Die Termine werden über ein Buchungssystem im Internet gebucht über www.kalletal-solidaritaet.de. Alle Berechtigten können hier bereits ihre Daten selbst eintragen, was wiederum Zeit und Aufwand spart. Termine können gebucht werden montags bis mittwochs von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr.
Es besteht donnerstags von 16 bis 18 Uhr ausnahmsweise und sehr begrenzt die Möglichkeit der Registrierung für Berechtigte. Infos sind auf www.kalletal-solidaritaet.de oder auf www.kalletal.de zu finden.