Kalletal-Westorf (rr). Sein 100-jähriges Jubiläum hätte der Sportverein SV Germania Westorf wohl gerne regulär im Jahr 2020 gefeiert, doch machte eine bekannte Pandemie diesem Vorhaben einen dicken Strich durch die Rechnung. Also entschloss man sich, in diesem Jahr die „100+5“ zu feiern, und gemeinsam mit dem Ziegler- und Arbeiterverein ein Festwochenende zu gestalten. Dieser konnte auf 120 Jahre Bestehen zurückblicken.
So lud der SV Germania am Freitag vor einer Woche zu einem Festkommers, am Samstag wurde bei der Open-Air-Jubi-Fete auf dem Sportplatz Am Waldstadion mit der Kalletaler Partyband Fourmat kräftig gefeiert, und der Sonntag gehörte den Zieglern.
Am Freitagabend kam Germania zu seinem Recht, und der Vorsitzende Dirk Hecker konnte außer zahlreichen Vereinsmitgliedern auch Landrat Dr. Axel Lehmann und Bürgermeister Mario Hecker begrüßen. Dieser verwies in seiner Laudatio auf seine besonderen persönlichen Verbindungen zu dem Verein, ist er doch als Cousin mit dem Vorsitzenden verwandt, und auch Vater, Onkel und Großvater waren bereits prägende Persönlichkeiten beim SV Germania.
Dr. Axel Lehmann hob die bemerkenswerte Entwicklung hervor, die der Verein seit seiner Gründung durchlaufen hatte, und betonte die Position des SV Germania Westorf als „unerlässlicher Player im Kalletaler Vereinswesen und als Stück lippischer Sportgeschichte. Vom Vorsitzenden des Fußball- und Leichtathletikkreis Lemgo, Thomas Emmerich, bekam Dirk Hecker zum 100-jährigen Jubiläum nachträglich eine Urkunde und eine Plakette überreicht.
Hecker legte in seiner Rede Wert darauf, Zusammenhalt und Kameradschaft sowie das erhebliche ehrenamtliche Engagement der Mitglieder hervorzuheben, ohne die eine Vereinsarbeit auf hohem Niveau und auch das Jubiläumsfest nicht möglich gewesen wären. Voller Stolz präsentierte er die über 300 Seiten starke Chronik, die im Vorfeld, zusätzlich zu einer informativen Festschrift, mit viel Akribie erstellt worden war.
Nach der Gründung des SV Germania im Jahr 1920 erfolgte 1926 die Einweihung des ersten Sportplatzes „Alter Teufel“, und 1934 wurde der neue Sportplatz „Heidestadion“ mit dem Schlagerspiel Arminia Bielefeld gegen Luftwaffensportverein Detmold eingeweiht. Knapp 30 Jahre später, 1963, kam die Sportplatzweihe des Waldstadions, damals noch mit Feldhandball und dem Spiel TBV Lemgo gegen SuS Lage. Lange Jahre prägte der Fußball die Vereinsgeschichte, doch waren Leichtathletik und Handball schon frühe Sparten. 1976 wurde eine Kinderturnabteilung gegründet, ihr folgte 1980 eine Korbballabteilung. Weitere Sparten waren und sind Tischtennis, Gymnastik und Wandern, und seit 2023 eine Yogaabteilung sowie seit 2024 eine Dart-Abteilung.
Mit einem launigen Rückblick und historischen per Powerpoint präsentierten Fotos ließ Dirk Hecker die Vereinsgeschichte Revue passieren, bevor es mit einem „Come together“ bei netten Gesprächen und Verpflegung in den weiteren Abend ging.