Kreis Lippe (sar). Die wahlberechtigten Lipperinnen und Lipper sind noch einmal gefragt. Sie haben bei der Kommunalwahl am vergangenen Sonntag keinen Nachfolger oder Nachfolgerin für den amtierenden Landrat Dr. Axel Lehmann gefunden.
Das vorläufige Endergebnis: Meinolf Haase (CDU) 39,81 Prozent, Ilka Kottmann (SPD) 29,06 Prozent, Dr. Inga Loke (Bündnis 90/Die Grünen) 13,49 Prozent, Andreas Epp (Aufbruch C) 7,63 Prozent, Paul Kuhlemann (Die Partei) 5,06 Prozent und Heike Görder (UKTM) 4,95 Prozent.
Das heißt: die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen müssen zur Stichwahl ran. Meinolf Haase (CDU) und Ilka Kottmann (SPD) haben nun noch eine Woche Zeit, um die Wählerinnen und Wähler von sich zu überzeugen. Die Stichwahl ist für Sonntag, 28. September, anberaumt.
Am vergangenen Donnerstagnachmittag (nach Redaktionsschluss) haben die Mitglieder des Wahlausschusses in öffentlicher Sitzung über die Wahlergebnisse und über eine Nachwahl zum Kreistag, die aufgrund des Todes eines Kreistagskandidaten in Lage erforderlich ist, entschieden. Die Nachwahl betrifft rund 8.000 Stimmen.
Extertaler haben noch
einmal die Wahl
Stichwahl heißt es auch in Extertal. Keiner der vier Kandidaten für das Bürgermeisteramt hatte die erforderliche absolute Mehrheit erreicht. In einem spannenden Kopf-Kopf-Rennen wechselten sich Ralf Klemme (Zukunft Extertal) und Christian Sauter (FDP) immer wieder an der Spitze ab. Die vorläufigen Ergebnisse: Christian Sauter (FDP) 40,6 Prozent, Ralf Klemme (Zukunft Extertal) 39,5 Prozent, Jirka Möller (AfD) 10,4 Prozent und Josephine Dreier (SPD) 9,5 Prozent. Damit gehen Ralf Klemme und Christian Sauter am 28. September in die Stichwahl.
Für den FDP-Mann übrigens ein Déjà-vu. Bei der Kommunalwahl 2020 hatte er es mit dem späteren Bürgermeister und inzwischen verstorbenen Frank Meier (Zukunft Extertal) in die Stichwahl geschafft.
In den drei weiteren nordlippischen Kommunen Barntrup, Dörentrup und Kalletal setzten die meisten Wählerinnen und Wähler auf ihren bewährten Bürgermeister. Alle drei Kandidaten erhielten mehr als die Hälfte aller abgegebenen Stimmen und können für die kommenden fünf Jahre die Geschicke eines Bürgermeisters weiterführen.
Zweite Amtszeit
für Borris Ortmeier
Die Stadt Barntrup hat somit einen alten, neuen Bürgermeister. Borris Ortmeier erhielt 78,33 Prozent der Stimmen. Für ihn ist es die zweite Amtszeit. Sein Mitbewerber Oliver Humke (SPD) setzte sich mit 21,67 Prozent der Stimmen hinter den amtierenden Bürgermeister.
In Dörentrup hieß
es Ja oder Nein
In Dörentrup sieht es ähnlich aus. Auch Bürgermeister Friso Veldink (CDU) geht in seine zweite Amtszeit. Als einziger Kandidat für das Bürgermeisteramt hatte er seinen Wahlkampf geführt und als Ergebnis 86,11 Prozent der Stimmen (13,89 Prozent Nein-Stimmen) bekommen. Im Vergleich zur Kommunalwahl 2020 allerdings ein ganz anderes Gefühl. Seinerzeit hatte Friso Veldink drei Mitbewerber und konnte sich erst bei einer Stichwahl durchsetzen. „Jetzt hatte ich die Unterstützung der Ratsmitglieder, und der Wahlkampf war für mich ruhiger“, sagt Veldink, der sich über das Vertrauen der Dörentruper und über die höhere Wahlbeteiligung freut.
Kalletal: Hier gehts in
die dritte Amtszeit
Mario Hecker (parteilos) wird seine dritte Amtszeit als Kalletaler Bürgermeister antreten. Er hat sich mit 78,47 Prozent der Stimmen ganz oben auf die Ergebnisliste gesetzt und damit seinen Mitbewerber Julian Gerber (CDU, 21,53 Prozent) hinter sich gelassen. „Dass es am Ende so eindeutig war, hat mich überrascht und natürlich sehr gefreut. Für das Vertrauen der Kalletaler bin ich sehr dankbar. Jeden Wahlkreis deutlich zu gewinnen und in meinem Heimatdorf über 90 Prozent Zustimmung zu bekommen, hat mich sehr bewegt. Meiner Frau Melanie, unseren Kindern und meinen Eltern als mein Wahlkampfteam sowie allen Unterstützern ein herzliches Dankeschön. Ich will auch in Zukunft als Bürgermeister gerne ,Brückenbauer‘ für ein ,Miteinander:Kalletal!‘ sein.“
Briefwahl: Was ist bei
der Stichwahl erforderlich?
Wer beim ersten Briefwahl-Antrag das Häkchen auch für die Briefwahl bei einer möglichen Stichwahl gesetzt hat, bekommt die Unterlagen automatisch zugeschickt. Wer sich als Wahlberechtigter erst jetzt zur Briefwahl entscheidet, kann die Unterlagen im Rathaus seines Wohnortes beantragen. Jede Kommune regelt selbst, auf welchem Weg das geschehen soll.
In den vier nordlippischen Kommunen sieht es so aus: Wer neu eine Briefwahl beantragen möchte, hat dazu bis Freitag, 26. September, 15 Uhr, Zeit. Die Briefwahlunterlagen müssen dann bis Sonntag, 28. September, 16 Uhr, wieder abgegeben werden – wie auch bereits bei der Hauptwahl. Der Antrag kann persönlich, schriftlich oder online gestellt werden.
In Dörentrup und Extertal werden die neuen Wahlunterlagen an diesem Freitag erwartet. Sobald die Unterlagen im Rathaus eintreffen, werden sie ausgegeben beziehungsweise geschickt, heißt es seitens der Verwaltungen.
In Extertal ist geplant, in einer Sonderschicht zu kuvertieren und zu versenden. Immerhin geht es in Extertal und die Landratsstimmzettel und um die Bürgermeisterwahl. Ein Tipp aus dem Kalletaler Rathaus: Um sicherzustellen, dass der Wahlbrief pünktlich zurückkommt, ist es empfehlenswert, die Unterlagen persönlich im Rathaus abzugeben oder in den Briefkasten des Rathauses einzuwerfen. Wahlbeteiligung im Kreis liegt bei 59,85 (54,81 in 2020).