Barntrup / Extertal / Dörentrup (jn/red). Wie kann man die Bevölkerung im ländlichen Raum besser versorgen? Diese Frage treibt Nordlippes Bürgermeister seit längerem um. Nun gibt es auf dieser Mission prominente Unterstützung aus Berlin: Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner höchstpersönlich hat den Gemeinden Barntrup, Extertal und Dörentrup staatliche Förderung von mehr als 40.000 Euro aus dem Bundesprogramm „Ländliche Entwicklung“ (kurz BULE) zugesagt.

Als eine von 15 Projektregionen in Deutschland (und als einzige in NRW) sollen die drei Kommunen gemeinsam nach passgenauen Möglichkeiten zur Optimierung der Bevölkerungsversorgung suchen.
Darüber haben die Bürgermeister Borris Ortmeier (Barntrup), Frank Meier (Extertal) und Friso Veldink (Dörentrup) jetzt in einer gemeinsamen Pressemitteilung informiert.

Tatkräftige Unterstützung bekommen die Verwaltungschefs aus ihren Gemeinden. Heino Rinne und Björn Strohmeier (von Barntrups Marketingverein) hatten im vergangenen Jahr bereits im Rahmen einer Bürgerumfrage den Bedarf für Nahversorgung in den Ortsteilen in Barntrup und Extertal abgefragt. Rinne hatte sich zuvor maßgeblich um die Erarbeitung einer Projektskizze für das Förderprogramm LandVersorgt bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gekümmert, die dann offiziell von der Gemeinde Extertal und der Stadt Barntrup eingereicht wurde.

Ende letzten Jahres wurde die Zweier-Gruppe dann um die Gemeinde Dörentrup erweitert – denn auch hier ist das Grundproblem (viele verstreute Ortsteile mit Nahversorgungsproblematiken) nur zu gut bekannt. Als Projektträger stellte die Stadt Barntrup den offiziellen Förderantrag und erhielt nun die frohe Kunde aus Berlin. „Der Bund hat mit dem Programm Ländliche Entwicklung schon viele attraktive Fördermöglichkeiten für den ländlichen Raum eröffnet, wir sind froh und dankbar, dass wir hier in Nordlippe erneut profitieren können“, freut sich Barntrups Bürgermeister Borris Ortmeier. Extertales Bürgermeister Frank Meier pflichtet ihm bei: „Das Projekt greift ein wichtiges Thema auf: Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit den Dingen des täglichen Bedarfes.“

Doch worum geht es genau? Es soll ein Konzept erarbeitet werden, mit dem die Nahversorgung der Bürger sichergestellt werden kann. Die Einbindung von regionalen Landwirten, Erzeugern und des Handels soll eine wesentliche Rolle spielen. „Wir haben das Ziel, dass die Wertschöpfung hier in der Region verbleibt und die Versorgungssituation auch für die Zukunft gesichert wird“, fasst Dörentrups Bürgermeister Friso Veldink die Intention des Projektes zusammen. Im Rahmen der Umfrage waren dabei schon erste Idee geäußert worden, so z.B. mobile Verkaufswagen, die die Ortsteile anfahren könnten.

Mit den nun durch Klöckner zugesagten Fördermitteln wird erstmal aber nur die Erarbeitung des Konzeptes finanziert. Steht dies, kann sich das Dreiergespann dann – auf dieser Grundlage – im kommenden Frühjahr um eine Förderung für die Umsetzung neu bewerben. „Das ist natürlich eine enormer Anreiz für uns jetzt loszulegen“, freut sich Projektinitiator Heino Rinne über den Startschuss.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat etwas Großes im Sinn: Bürgerinnen und Bürger sollen langfristig im ländlichen Raum gebunden werden und dazu muss ihre Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfes anhand reliabler Konzepte sichergestellt werden.

Und noch mehr: „Das Ziel ist es, die ländlichen Regionen als Wohn-, Arbeits-, und Lebensraum attraktiv zu gestalten, um gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland zu schaffen“, erläutert Lippes CDU-Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge. Auch bei ihr ist die Freude groß: „Es ist ein tolles Projekt, welches wir nun zu Recht mit Bundesmittel fördern – ich gratuliere den Initiatoren herzlich“.

Jetzt beginnt die konkrete Arbeit: Ein neues, visionäres aber gleichzeitig realistisches Konzept wird gesucht. Heino Rinne und die drei Bürgermeister sind mehr als zuversichtlich, dass Nordlippe auch bei dieser Aufgabe glänzen wird.