Barntrup / Dörentrup / Extertal (red). Beim ersten Workshop zur Entwicklung einer interkommunalen Nachhaltigkeitsstrategie trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus den Kommunen Barntrup, Extertal und Dörentrup, um gemeinsam an den Grundlagen einer interkommunalen Nachhaltigkeitsstrategie für die drei Kommunen zu arbeiten.
Im Mittelpunkt stand dabei zunächst eine Frage: Wie könnte ein zukunftsfähiges Nordlippe im Jahr 2035 aussehen? Um dieser Vision näherzukommen, nutzten die Teilnehmenden verschiedene kreative Methoden, die Raum für Austausch, Reflexion und neue Perspektiven gaben.
Den Einstieg bildete eine persönliche Auseinandersetzung mit der eigenen Vorstellung von der Zukunft der Region. Jeder formulierte Schlagworte, die die Vision eines „Nordlippe von morgen“ auf den Punkt bringen sollten. Dabei kamen Begriffe zur Sprache wie Zusammenhalt, Lebensqualität, Naturverbundenheit, Gemeinschaft und Wandel. Viele Beiträge spiegelten den Wunsch nach mehr Miteinander, nach einem respektvollen Umgang mit Ressourcen und nach einem klaren politischen und gesellschaftlichen Kurs wider.
„Wenn wir uns zusammentun, können wir mehr bewegen als jede Kommune für sich allein“, sagte Dörentrups Bürgermeister Friso Veldink. „Gerade in Zeiten knapper Ressourcen brauchen wir einen langen Atem und kluge Kooperation.“
In Gesprächsrunden sprachen die Teilnehmenden offen über aktuelle Herausforderungen und bereits angestoßene Initiativen. Besonders deutlich wurde dabei das starke Engagement in den Vereinen und Dorfgemeinschaften. Auch erste Projekte zur klimafreundlichen Energieversorgung und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels fanden besondere Beachtung. Gleichzeitig wurde deutlich, dass alle drei Kommunen in Nordlippe mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, wie Fachkräftemangel, begrenzte finanzielle Mittel und das Spannungsfeld zwischen Alltagsbetrieb und strategischer Weiterentwicklung.
Ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch den Tag zog, war die Bedeutung der interkommunalen Zusammenarbeit. Immer wieder wurde betont, dass ein abgestimmtes Vorgehen nicht nur effizienter, sondern auch inhaltlich sinnvoll ist. Die Vorstellung, aus den drei Kommunen langfristig eine gemeinsame Region mit starker Identität zu formen, fand bei vielen Anwesenden Anklang.
„Die Menschen spüren, dass es Veränderung braucht. Und sie wünschen sich, dass wir als Kommunen mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärte Borris Ortmeier, Bürgermeister von Barntrup. „Der Workshop hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, wenn wir gemeinsam denken und handeln.“
Ein zentrales Element des Workshops war die Entwicklung einer ersten gemeinsamen Zukunftsvision. In einem kreativen Teil des Programms sammelten die Teilnehmenden Ideen und Bilder für ein Nordlippe im Jahr 2035. Dabei entstand ein vielschichtiges Zukunftsbild: lebenswerte Ortszentren, generationengerechte Angebote, naturnahe Räume, neue Formen des Wohnens und Arbeitens, starke soziale Strukturen und eine aktive Bürgerschaft. Die Vision wurde nicht als abgeschlossen betrachtet, sondern als dynamischer Ausgangspunkt für den weiteren Strategieprozess.
„Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur ein ökologisches Thema, sondern eine Frage der Lebensqualität in allen Bereichen“, sagte Hubertus Fricke, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters von Extertal. „Ich freue mich, dass wir heute gemeinsam erste Schritte in diese Richtung gegangen sind.“
Im weiteren Verlauf beschäftigten sich die Teilnehmenden mit den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung, den sogenannten SDGs (Sustainable Development Goals). Gemeinsam wurde ermittelt, welche dieser Ziele für Nordlippe besonders relevant sind. Daraus leiteten die Gruppen erste Handlungsfelder und Maßnahmen ab. Dabei ging es unter anderem um regionale Wirtschaftskreisläufe, bezahlbaren Wohnraum, den Erhalt der medizinischen Versorgung sowie um Bildung und Beteiligung.
Begleitet und moderiert wurde der Workshop von der InnoConsult OWL GmbH. Das Beratungsunternehmen unterstützt die drei Kommunen im gesamten Strategieprozess, bringt fachliches Know-how ein und sorgt für eine strukturierte Herangehensweise. Dabei liegt der Fokus darauf, das vorhandene Wissen und die Ideen der Menschen vor Ort aufzunehmen und zu bündeln.
Am Ende des Workshops herrschte eine spürbare Aufbruchstimmung. Viele Teilnehmende betonten, wie gewinnbringend der offene Austausch und die gemeinsame Arbeit sind. Mit Blick auf die kommenden Monate ist klar: Die Nachhaltigkeitsstrategie für Nordlippe soll kein theoretisches Papier bleiben, sondern konkrete Veränderungen anstoßen.
Nach den Sommerferien werden die Ergebnisse weiter vertieft. Weitere Gespräche mit den Kommunen sind geplant. Auch die Bürgerinnen und Bürger sollen in den Prozess eingebunden werden. Ziel ist es, eine gemeinsame Strategie zu entwickeln, die zu den Menschen in Nordlippe passt und als verlässlicher Kompass für die kommenden Jahre dient.
Dank der LEADER-Förderung hat sich Nordlippe auf den Weg gemacht. Mit einer klaren Vision, mit dem Willen zur Zusammenarbeit und mit dem Mut, neue Wege zu gehen.