Kalletal-Langenholzhausen (rr). Es ging steil hinauf, als Bürgermeister Mario Hecker, Bauamtsleiterin Ewa Hermann und Nikolai Stoll von der Gemeinde Kalletal am Mittwochmittag der Öffentlichkeit den Stand der energetischen Sanierung an der Gemeinschaftsgrundschule Am Habichtsberg in Langenholzhausen präsentierten.
Denn die Gruppe, der auch Schulleiterin Irina Müller, Manfred und Cornelia Rehse, Ratsmitglieder der Kalletaler SPD, sowie Ratsherr Olaf Copony (CDU) und Architekt Axel Bley gehörten, musste eine schmale wackelige Treppe im Baugerüst nehmen, um auf das Dach der Schule zu gelangen.
Dort wurde das Ausmaß der energetischen Sanierung ausgesprochen deutlich, denn zu Beginn der Sommerferien war mit der Erneuerung der Dachhaut aus Bitumen begonnen worden, und die Maßnahme soll bis zum Ferienende abgeschlossen sein.
Wie Architekt Axel Bley beschrieb, hat das Dach nach zwei Seiten eine Neigung, um Regenwasser abfließen zu lassen, das dann durch außen liegende Regenrohre nach unten abgeleitet wird. Auf das Bitumen soll eine Grünbedachung aufgebracht werden, die klimafreundlich ist, zudem soll darüber eine PV-Anlage montiert werden, die für fast die komplette Stromversorgung zuständig sein wird. Bürgermeister Mario Hecker wies darauf hin, dass mit den Arbeiten möglichst wenig Einschränkungen des Schulbetriebs verbunden sein sollen.
Erste Überlegungen in Sachen Sanierung habe es bereits im Jahr 2015 gegeben, erklärte er, und Axel Bley ergänzte, dass das Bauwerk aus dem Jahr 1973 sich in einem derart guten Zustand befinde, dass man aus Kostengründen darauf verzichtet habe, verschiedene Betonteile von der Fassade abzunehmen, denn sonst hätte das eine Rücksetzung auf Rohbaustandard bedeutet, natürlich mit entsprechenden Mehrkosten. Außerdem hätte die Schule dann geschlossen werden müssen, während jetzt Arbeiten auch während des Unterrichtsbetriebs sukzessiv durchgeführt werden könnten. Nun komme es darauf an, Kältebrücken zu minimieren, Heizung und Lüftung zu erneuern und neue Alu-Fenster einzubauen. „Die Schule soll letztlich aussehen wie ein Lernort und nicht wie ein Verwaltungsgebäude,“ beschrieb er die Zielrichtung. Die Gruppe nahm auch die Lüftungsanlage sowie die neue Pellet-Heizung in Augenschein. Diese soll in rund zwei Wochen erstmalig befeuert werden, um ihre Funktion zu testen. Statt der ursprünglich veranschlagten drei Millionen Euro wird das Bauvorhaben nun rund 1,7 Millionen kosten, wobei Dach, Fenster und Heizungsanlage mit satten Förderungen bezuschusst werden. Dann kann der Schulalltag für die 117 Kinder, 13 Lehrkräfte und einige Mitarbeiter im rundum sanierten Gebäude vonstattengehen, sodass Mario Hecker das Fazit ziehen konnte „Mit Abschluss sind alle Schulstandorte und Turnhallen in Kalletal saniert.“