Extertal / Barntrup (jn). In den kleineren Ortsteilen brechen seit etlichen Jahren die Nahversorger weg. Wer kein Auto hat oder jemanden kennt, der für einen einkauft, hat da ein Problem. In der Gemeindeverwaltung von Extertal und in der Stadtverwaltung von Barntrup ist man sich dessen natürlich bewusst.
In einer aktuellen Bürger-Umfrage soll in beiden Gemeinden nun der tatsächliche Bedarf an Nahversorgung ermittelt werden. Dazu hat sich eine fünfköpfige Arbeitsgruppe (neben Extertals Bürgermeisterin Monika Rehmert und Barntrups Bürgermeister Jürgen Schell sind auch Björn Strohmeier, Heino Rinne und Jürgen Tammoschath dabei) gegründet, die einen, auf die jeweilige Gemeinde personalisierten, Umfragebogen für das gemeindeübergreifende Projekt entwickelt hat.
Alle Bürger sind eingeladen, daran mitzuwirken und durch ihre Antworten einen möglichst großen Datensatz zu schaffen, auf dessen Basis die Gruppe Fördergelder des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung einwerben möchte. Es geht darum, eine Projektskizze zu entwerfen. Oder, ganz konkret gesagt: Zu schauen, welche machbaren und realistischen Möglichkeiten es für eine Verbesserung der Nahversorgung in den Ortsteilen geben könnte. Und davor – ganz klar – muss erstmal der Bedarf ermittelt werden!
Die Umfrage ist absolut anonym, es muss aber natürlich der eigenen Ortsteil angegeben werden, damit die Daten auch zugeordnet werden können. Die Fragen drehen sich ums eigene Einkaufsverhalten und sollten deshalb von demjenigen Haushaltsmitglied beantwortet werden, das die Einkäufe macht. Mehr als 10 Minuten Zeit braucht es dabei nicht, um die Planer zu unterstützen. Die insgesamt 20 Fragen werden im Ankreuz-Verfahren beantwortet.
Und damit möglichst viele Extertaler und Barntruper mitmachen, hat es ihnen die Arbeitsgruppe ganz leicht gemacht: Die Befragung kann auch online ausgefüllt werden. Entweder, Sie folgen dem Link zur Nahversorgungs-Befragung, der in Kürze auf die Homepages von Gemeinde Extertal und Stadt Barntrup gesetzt wird – oder aber, Sie nehmen sich in Geschäften, Apotheken oder in den Stadtverwaltungen vor Ort einen entsprechenden Flyer mit, scannen auf der Rückseite den QR-Code ein – und werden automatisch zur Umfrage weitergeleitet. In zahlreichen Ortsteilen werden außerdem insgesamt 2.500 Flyer direkt an die Haushalte verteilt werden. Wenn Sie die Beantwortung lieber auf die klassische Papier-Variante erledigen möchten, können Sie die ausgefüllten Flyer übrigens auch über die Briefkästen an den Rathäusern abgeben.
Bis zum 30. Juni soll die Befragung laufen – online auch gerne noch etwas länger, so Initiator Heino Rinne. Der Extertaler hatte die Idee zum gemeinsamen Projekt mit der Schwestergemeinde, denn er versucht schon seit längerem, den kleinen Einzelhändlern vor Ort zu helfen und ihr Bestehen zu sichern. Mit den Auswirkungen der Corona-Krise sieht Rinne umso mehr den Bedarf, lokal zusammenzuarbeiten und sich gemeinsam für die Zukunft aufzustellen. Mögliche Lösungsansätze für eine bessere Nahversorgung in den Ortsteilen wäre zum Beispiel die Idee der drei Standbeine, eine Kombination aus Online-Verkauf, einem mobilen Dorfladen sowie einer Art von „Home-Delivery-Service“, dessen Betrieb auf eine gemeinschaftliche Basis gestellt werden könnte.
Aktuell haben sich in Extertal schon 150 Personen an der Umfrage beteiligt, in Barntrup waren es bislang 70. Und es dürfen gerne noch sehr viel mehr werden.