Extertal (jn). Im Extertal engagieren sich jetzt der Imkerverein, Schüler der Sekundarschule Nordlippe, die Gemeinde und der LVL gemeinsam für die Aufforstung.

Es ist für niemanden zu übersehen: Die Wälder in Nordlippe und in ganz Deutschland leiden unter dem Klimawandel. Ein Projekt von Imkerverein Extertal, LVL, Schülern der Sekundarschule Nordlippe und der Gemeinde Extertal soll nun für eine passgenaue Aufforstung der Extertaler Wälder unter Einbeziehung der Bürger sorgen.

Tote, braune Fichten müssen auch bei uns zu unglaublichen Massen aus den Wäldern entfernt werden, mitunter bleiben nur noch kahle Hänge zurück. Der Borkenkäfer hatte den Fichten – zusammen mit Rekordhitze und Dürre der vergangenen Jahre – den Rest gegeben. Doch die Wälder sind elementar wichtig für uns – nicht nur zum Spazierengehen, sondern als Sauerstoffproduzent und als Ökosystem, als Lebensraum für unzählige Tiere.

Dieser Umstand war es, der den Imkerverein Extertal auf den Plan rief. Nach Gesprächen mit dem LVL, der aktuell – unter Leitung seines Extertaler Försters Thomas Fritzemeier und Forstabteilungsleiterin Susanne Hoffmann – bereits in großem Stil die toten Fichten im Extertal abholzt und die Aufforstung vorantreibt, war schnell klar: Wir stellen ein gemeinsames Projekt auf die Beine – für einen „Bürgerwald“ im Extertal.

Großes Interesse am Mitmachen gab es auch bei zahlreichen Schülern der Sekundarschule Nordlippe. Für Heino Rinne vom Imkerverein ein Glücksgriff: „Jung und alt – wir müssen alle umdenken. Unser eigenes tagtägliches Verhalten zählt beim Umweltschutz. Leider geht bei vielen immer noch die eigene Bequemlichkeit vor verantwortungsvollem Handeln.“ Und deshalb sei die Zusammenarbeit mit einer Schulklasse ganz wichtig, um den jungen Leuten die Zusammenhänge aufzuzeigen und sie für „ihre“ Bäume zu begeistern.
Unterstützung kommt außerdem von Eckhard Paulmann, Leiter des Fachbereichs Planen und Bauen der Gemeinde Extertal.

Gemeinsam wollen diese Partner nun dafür Sorge tragen, dass zunächst eine erste Fläche mit gesunden Bäumen bepflanzt wird, damit „unser Wald uns noch für Generationen erhalten bleibt“, so die Projektgruppe.
Die Fläche soll im Extertal nah an einem Wanderweg liegen, damit das Team durch Hinweistafeln direkt vor Ort über seine Aktion informieren und das Bewusstsein für die Problematik bei der Bevölkerung wecken kann. Denn, so Heino Rinne: „Wald steht doch für Extertal – Klima, Gesundheit und steigert somit den Erholungswert für unser Extertal. Die grüne Lunge soll in unserer Region erhalten, gepflegt und wieder einen hohen Stellenwert erhalten!“

Der Weg dahin ist spannend, aber auch arbeitsreich: Zusammen mit den Experten vom LVL müssen zunächst die geeigneten Baumarten für die jeweiligen Stellen ermittelt werden. Klimaresistent müssen die neuen Setzlinge sein, mit Dürre und Hitze und Schädlingen klar kommen. Und natürlich müssen sie auch Erträge bringen: Das Holz muss eine gute Qualität aufweisen und nicht zu langsam wachsen, denn schließlich ist der Forstbetrieb ein Wirtschaftsunternehmen.

Das Thema Geld treibt auch die Projektgruppe um. Allein für die Pflanzlinge der ersten Fläche werden 5.000 bis 6.000 Euro benötigt, für Hinweisschilder und Informationsmaterialien kommen nochmal 1.000 Euro hinzu.
Kurz gesagt: Das Projekt, dass den Fortbestand des Waldes für alle Extertaler sichern soll, braucht Sponsoren, die Geld spenden. „Wenn jeder Extertaler nur einen oder zwei Euro geben würde, was könnten wir für unseren Wald bewirken!“ sagt Projektsprecher Heino Rinne. Aktuell beteiligen sich bereits die Volksbank Bad Salzuflen und die Westfalen Weser Netz GmbH an der Aktion, viele weitere kleine und größere Spender werden gesucht. Und natürlich kann auch die eigenen Arbeitskraft gespendet werden: Interessierte Helfer sind sehr willkommen.