Barntrup (rr). Das Barntruper Schützenvolk geriet am Samstagabend rein aus dem Häuschen. Schon eine Viertelstunde vor der Verkündung des Ergebnisses des Königsschießens hatten sich mindestens 100 Kinder, Frauen, Uniformierte und Bürger in Zivil an der Stelle eingefunden, wo die Bekanntgabe des Schützenkönigs stattfinden sollte, und skandierten in lauten Sprechchören „Wir woll’n den König seh’n“.
Schließlich schleppten einige Schützenbrüder zwei stabile Tische ins Freie, Oberst Matthias Drewes und Schießwart Mario Schreck erklommen die improvisierte Bühne, und Drewes sorgte für Stille. Die Freude war ihm schon anzusehen. „Wir haben einen König“, rief er in die Menge, und ohrenbetäubender Jubel brach los.
Dass die Bekanntgabe rund eine Stunde dem Zeitplan nachhinkte, hatte seinen Grund. Schließlich waren 109 Bewerber angetreten, um draufzuhalten und die Königswürde zu erlangen und damit einen Nachfolger für den amtierenden König Mark Alisch zu finden. Dieser ist noch eine Woche im Amt, bevor er dann von Sascha Schönhoff, dem neuen König, abgelöst wird. Schönhoff hatte sich nach langem erbittertem Kampf durchgesetzt, musste allerdings vier Stechen bestreiten.
Noch gezeichnet von Anspannung und Konzentration bestieg auch er den Tisch, auf dem Oberst Drewes kurz zuvor zwei weitere Amtsträger gekürt hatte. Als ersten rief er mit Ole Heyna den neuen Jungschützenkönig auf, dann Christian Drewes, der als zweitbester Schütze in den kommenden zwei Jahren den Titel Kronprinz tragen wird. Beide erhielten hölzerne Scheiben, die ihren Titel tragen. Die größte Scheibe empfing jedoch Sascha Schönhoff. Dann ging ein Konfettiregen auf die Bühne nieder, zusätzlich wurde der neue König noch mit einem grünen Eichenkranz geehrt.
Nun geht es für ihn darum, sein Königshaus zusammenzustellen. Am Samstagabend wurde der neue König jedenfalls gebührend gefeiert.
Natürlich statteten auch Schützenabordnungen aus Alverdissen, Sonneborn und Humfeld dem Barntruper Schützenverein einen Besuch ab, und das Sonneborner Blasorchester sorgte mit schwungvollen Melodien für den passenden musikalischen Rahmen.