Barntrup (jn). Ein weiterer Meilenstein beim Bau der Barntruper Ortsumgehung ist geschafft: Der Straßenbelag und die Streckenführung der alten B1 – zwischen dem östlichen Barntruper Ortsausgang nahe Frettholz und dem Ortseingang Sonneborn aus Richtung Barntrup – sind nicht mehr zu sehen. Rund um die Brücke, unter der in Zukunft der Verkehr durchfließen wird, wächst langsam der zukünftige Verkehrsknotenpunkt im Osten der Stadt.


Aus der Vogelperspektive wirkt es, als hätten die Straßenbauer mit dem Radiergummi die Strecke entfernt. Zurück auf dem Boden zeigt sich, dass sehr viele Tonnen Erde im Zuge massiver Erdarbeiten abgetragen und an anderer Stelle wieder neu aufgeschichtet werden mussten. Keine ganz einfache Topographie, das hatte Straßen.NRW Pressesprecher Sven Johanning schon früher in diesem Jahr gesagt und einen aufwändigen Unterbau angekündigt. Und nicht nur hier: Auf der gesamten Länge der Ortsumgehung musste eine Stabilisierungsschicht in die spätere Dammstrecke eingefügt werden.

Unter der Brücke (offizielle Bezeichnung „Brückenbauwerk Nr. 11 – Überführung der B1“) hindurch wird – das ist auf dem Foto zu erahnen – die direkte Streckenführung laufen. Die B1 wird hier nahtlos in die B66n übergehen.

Aktuell laufen die Streckenarbeiten auf gesamter Länge (5,96 km) an der eigentlichen Straßendecke weiter. Dabei werden auch noch das „Brückenbauwerk 10 (Überführung Triftweg)“, das „Brückenbauwerk 07 (Unterführung Siekbach)“ und insgesamt drei Regenrückhaltebecken umgesetzt. Diese Bauphase soll laut Straßen.NRW Ende kommenden Jahres abgeschlossen sein. In diesem Jahr werden parallel, gemäß Plan, noch Markierungsarbeiten, das Anbringen der Stahlschutzeinrichtungen und der Beschilderung erfolgen. Diese Arbeiten laufen bereits bzw. sind aktuell ausgeschrieben.

Bis Ende des Jahres soll es dann auch am östlichen und am westlichen Ende der B66n erhebliche Fortschritte geben: Die B1 soll – zwischen der neuen Anschlussstelle zur B66n und dem Bauende am bestehenden Anschluss auf Höhe Frettholz – auf ihre neue Streckenführung in Richtung Blomberg verlegt werden. Und am westlichen Ende der Ortsumgehung soll der Anschluss der B66 aus Lemgo fertiggestellt werden. Der Verkehr läuft hier bereits seit Ende 2018 wieder, zur Fertigstellung fehlen aber u.a. noch mehrerer Rampen.

Beeindruckend sind weiterhin die Kosten des Mammutprojektes: Bis Ende 2020 wurden für die bisherigen Arbeiten an Barntrups neuer Ortsumgehung schon Finanzmittel in Höhe von rund 19 Mio. € investiert. Nach Angaben von Straßen.NRW sind für das laufende Jahr weitere 7 Mio. € vorgesehen. Mit Planstand heute werden sich die Baukosten der B66n am Ende auf 42,743 Mio. € belaufen, dazu kommen Grunderwerbskosten von insgesamt 3,945 Mio. €.

Das Ziel rückt deutlich näher und doch müssen alle Verkehrsteilnehmer noch ein wenig mehr Geduld beweisen: Mit der Fertigstellung rechnen die Straßenplaner aus Bielefeld weiter Mitte 2023.