Dörentrup-Hillentrup/Kalletal-Lüdenhausen (red). Wie klingt Gott? Kantor Uwe Rottkamp will im lippischen Nordosten eine Antwort darauf geben – mit einem Gemeindeoratorium für Sologesang, Rapper, Sprecher, Klassikchor, Popchor, Bläserchor, Band und Orgel. Termin ist am 23. und 24. September.

Wie klingt Gott? Eine Frage, die durch die Jahrhunderte, von Schütz bis Bach, von Praetorius bis Mendelssohn und natürlich bis in unsere Zeit, alle Kirchenmusiker immer wieder bewegt hat. Kantor Uwe Rottkamp will Antworten finden mit einem besonderen Gemeinde-Oratorium. Texte und Musik stammen von Peter Hamburger, Kantor für Popularmusik der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, sowie von Friedemann Schmidt-Eggert und Stefan Nadolny. Aufgeführt wird das Oratorium am Samstag, 23. September, um 18 Uhr in Hillentrup und am Sonntag, 24. September, um 17 Uhr in Lüdenhausen.
„Natürlich werden wir auch mit diesem Gemeindeoratorium nicht beantworten können, wie Gott klingt“, erläutert Rottkamp. Peter Hamburger habe mit seinen Co-Autoren auch gar nicht versucht, menschliche Vorstellungen vom Klang Gottes musikalisch darzustellen. Stattdessen haben sie die Berichte aus der Bibel in den Blick genommen, in denen Gott direkt spricht – und die unterschiedlichen Rollen, die er in diesen Szenen einnimmt. So kommen besonders die Gottesbilder der Hebräischen Bibel zum Klingen; aus dem Neuen Testament wurden dann noch die Seligpreisungen als einen besonderen Klang Gottes aufgenommen – in trinitarischer Auslegung der Titelfrage.
Rottkamp hat das Stück, das für den Kirchentag in Stuttgart 2015 geschrieben wurde, entdeckt, als das Notenmaterial im Strube-Verlag erschienen ist. „Mich hat die Fragestellung sofort fasziniert, ebenso wie der Versuch, Chöre, Posaunenchöre, Bands, Organisten, Solisten, Sprecherinnen und Rapper in ein musikalisches Projekt einzubinden – also alles, was wir in den Gemeinden normalerweise zur Verfügung haben. Es ist eine Chance, miteinander den Klang Gottes im eigenen Klingen zu entdecken.“
Bei der Komposition hat sich Hamburger von der großen Vielfalt der musikalischen Stilistiken tragen lassen – so wie Musik in den Gemeinden eben klingt, und so wechseln sich Choralsätze, Latin-Songs, Rap, freie Sprech-Improvisation und Zwölftonreihe ab. Der Schwierigkeitsgrad nimmt dabei, wie Hamburger selbst schreibt, „Rücksicht auf die Möglichkeiten typischer Gemeindesituationen“. Rottkamp schmunzelt: „Das bedeutet, dass auch wir auf dem Land das Ganze gut schaffen können.“
Benötigt werden ein „Klassik-Chor“ und ein Pop-Chor, die abwechselnd, aber einige Teile auch gemeinsam singen. Auch die Gemeinde kann bei einigen Chorälen spontan mitsingen. Für die Chöre sind maximal vier Proben geplant: am Freitag, 25. August 19 bis 21 Uhr (Klassik-Chor), Freitag, 1. September, 19 bis 21 Uhr (Pop-Chor), Samstag, 2. September, 14 bis 17 Uhr (Pop-Chor), und Samstag, 9. September, 14 bis 17 Uhr (Pop- und Klassik-Chor).
Während die Band aus professionellen Musikern besteht, werden den Bläserpart Mitglieder der Posaunenchöre Lüdenhausen und Hillentrup sowie Gäste übernehmen.
Der Kantor, der neben dem Posaunenchor Lüdenhausen die Gospelchöre „B-Joy!“ Barntrup und „Zwischentöne“ Hillentrup leitet, lädt alle interessierten Sängerinnen und Sänger aus dem Klassik- sowie dem Gospel/Pop-Bereich ein, bei dem Projekt mitzumachen und sich auf diese neue Komposition, von der es noch keine veröffentlichten Aufnahmen gibt, einzulassen. Die Teilnahme ist kostenlos, erforderlich ist allerdings eine verbindliche Anmeldung bei Uwe Rottkamp (05222/951214 oder www.wie-klingt-gott.de). Dort gibt es auch die jeweils aktuellen Informationen. Da die Zahl der Mitwirkenden aufgrund der Örtlichkeiten begrenzt ist, empfiehlt sich eine umgehende Kontaktaufnahme und Anmeldung. Veranstalter sind die beiden evangelisch-reformierten Kirchengemeinden Hillentrup und Lüdenhausen.