Barntrup (red). Grenzen überwinden, Horizonte erweitern: Das Städtische Gymnasium Barntrup hat im vergangenen Schuljahr eindrucksvoll gezeigt, wie wertvoll internationale Austauschprogramme für junge Menschen sind. Rund 100 Schülerinnen und Schüler konnten im Rahmen des EU-Förderprogramms Erasmus+ neue Länder, Kulturen und Bildungsansätze kennenlernen – ein Rekordwert, auf den die Schule stolz ist.
Besonderer Höhepunkt war der Besuch von elf italienischen Schülerinnen und zwei Lehrkräften aus Cento, die zum Abschluss des Schuljahres nach Barntrup reisten. Dieser Austausch bildete den Schlusspunkt eines lebhaften Jahres voller internationaler Begegnungen.
Traditionell pflegt das Gymnasium schon lange Partnerschaften mit Schulen in Olawa (Polen), Pamplona (Spanien) und Rosmalen (Niederlande). Neu hinzu kamen in diesem Jahr Fahrten nach Cento in Italien, Finnsnes in Norwegen und Kopenhagen in Dänemark. Darüber hinaus nutzten einige Schülerinnen sogenannte Einzelmobilitäten, um etwa für ein Auslandsjahr oder Praktika internationale Erfahrungen zu sammeln.
Unvergesslich dürfte für viele die Reise nach Finnsnes im März gewesen sein: Dort wartete neben beeindruckenden Nordlichtern und Begegnungen mit Elchen auch ein heftiger Schneesturm, der pünktlich zur Rückfahrt einsetzte, auf die Barntruper Gäste. Doch gerade solche Abenteuer prägen das Verständnis füreinander und stärken den europäischen Gedanken.
Das Konzept der Erasmus-Austausche am Gymnasium Barntrup, koordiniert von Dr. Rebschloe, verbindet bewusst projektorientiertes Arbeiten mit kulturellem Austausch. So beschäftigten sich die italienischen Gäste gemeinsam mit ihren Barntruper Partnerschülerinnen und -schülern mit Fragen rund um Nachhaltigkeit, Energieversorgung, Mobilität und Abfallwirtschaft – Themen, die nicht nur in Barntrup, sondern auch in ihrer Heimatstadt Cento von Bedeutung sind. Zum Auftakt des Austauschs besuchten die italienischen Jugendlichen das Rathaus, wo Bürgermeister Borris Ortmeier ihnen Rede und Antwort stand.
„Es ist beeindruckend zu sehen, mit welchem Herzblut hier in Barntrup das Erasmus-Projekt gelebt wird. Der Austausch zeigt, wie wichtig es ist, junge Menschen früh für ein weltoffenes und nachhaltiges Europa zu begeistern“, betonte Ortmeier.
Im weiteren Verlauf des Programms standen Besuche des Monocab-Projekts in der Region sowie des Freilichtmuseums in Detmold auf dem Plan. Dort erlebten die Teilnehmer anschaulich, wie Energie früher ausschließlich aus Wind- und Wasserkraft gewonnen wurde. Auch ein Ausflug zum Hermannsdenkmal durfte nicht fehlen.
Am letzten Tag besuchten die Jugendlichen die Klimaerlebniswelt in Oerlinghausen und setzten sich dort mit den Folgen des Klimawandels auseinander. Zum Abschluss erarbeiteten die Teilnehmenden in internationalen Teams eine Broschüre, in der sie ihre Erkenntnisse zur Zukunftsfähigkeit von Barntrup und Cento zusammenfassten und für beide Städte als lebenswerte und nachhaltige Regionen warben.
Das Gymnasium Barntrup kann noch zwei weitere Jahre von den EU-Fördermitteln im Rahmen von Erasmus+ profitieren. Schulleitung und Lehrkräfte hoffen, dass diese Förderung auch darüber hinaus Bestand haben wird, um weiteren Generationen international geprägte Bildung zu ermöglichen.
„Solche Projekte bringen nicht nur Europa zusammen, sondern stärken auch unsere Region. Junge Menschen lernen Verantwortung, Respekt und Weltoffenheit. Das macht uns stolz und motiviert uns, diesen Weg konsequent weiterzugehen“, so Bürgermeister Ortmeier.
Das Engagement aller Beteiligten zeigt, wie Bildung Brücken bauen kann – weit über die Grenzen Barntrups hinaus. Erasmus+ bleibt damit ein wichtiger Motor für Verständigung, Toleranz und europäische Perspektiven.