Kalletal-Hohenhausen (rr). Es ist vollbracht: Die Schulzeit ist für die Absolventinnen und Absolventen des diesjährige 10ten Jahrgangs der Jacobischule in Kalletal vorüber. Feierlich wurde dies gemeinsam mit den Eltern sowie dem Schulkollegium begangen.

Feierlich-erwartungsvoll, etwas gespannt und doch relaxed saßen die 57 Absolventinnen und Absolventen der Klassen 10a und 10b am Freitagnachmittag in der Aula der Jacobischule Kalletal – deutlich gespannter die zahlreichen Eltern und sehr gespannt die Lehrer, welche die Jugendlichen in den letzten Jahren in ihrer Schulkarriere begleitet hatten. Die Abschlussfeier des Jahrgangs 10 zeigte einen würdigen und empathischen Charakter, teils sachlich, teils emotional, doch kam in allen Schüler-, Lehrer- und Elternbeiträgen die enge und intensiv gelebte Verbindung zwischen allen Beteiligten der letzten Jahre zum Ausdruck.

Durch das Programm des Nachmittags führten die Schülervertreter Madlen Duscynski und Marco Hildebrandt eloquent und humorvoll. Sie leiteten über zur Schulpflegschaftsvorsitzenden Yvonne Stölting, die, wie fast alle Redner, sich auf eine kurze und prägnante Rede beschränkte. „Es war eine schön schreckliche, aber auch eine schrecklich schöne Zeit,“ fasste sie die sechs Jahre zusammen und gab den jungen Leuten kleine Lebensweisheiten mit auf den weiteren Weg.
Auch Bürgermeister Mario Hecker reihte sich da ein und verwies darauf, dass in dem neuen Lebensabschnitt mehr Freiheit, aber auch mehr Verantwortung auf die Absolventen zukomme, „doch ihr sollt euch selbst treu bleiben innerhalb der Leitplanken der Demokratie.“

Mit einer Tanzeinlage des Zumba-Profilkurses 5/6 unter der Leitung von Sophia Dik brachte die Gruppe zu dem Lied „Acapulco“ von Jason Derulo eine fetzige Show auf die Bühne, bevor die Klassensprecher Rieke Mohme und Sandro Dik sowie im Anschluss Schülersprecher Leon Voigt das Wort ergriffen und die Schulzeit mit ihren Höhen und Tiefen Revue passieren ließen.
Dabei richtete Sandro Dik das Wort ganz besonders an den Klassenlehrer der 10a, Reinhard Sasse, der mit dem Abschluss seiner Klasse nun auch selbst in den Ruhestand tritt. „Sie waren in den fast 40 Jahren als Lehrer einer der beliebtesten, sympathischsten und lockersten Lehrer, weshalb wir Sie besonders ehren möchten.“ Und Rieke Mohme meinte alle Lehrer, indem sie feststellte „Danke, dass Sie durchgehalten haben.“

Der beste Abschluss in der 10b Semjon Joel Heuck, bester Abschluss in der 10a Luzia Hovhannisyan und Leon Voigt, geehrt für sein besonderes exzellentes Engagement (v. li. n. re.).

Herausragend dann der „Lehrerstammtisch“, bei dem sich die Klassenlehrer Reinhard Sasse, Oliver Kehl und Carsten Polls auf der Bühne um einen Stehtisch gruppierten und genüsslich und humorig jede einzelne Schülerin und jeden Schüler in ihrem Rückblick erwähnten. Mal ernst, mal analytisch, mal ironisch, mal flapsig, doch immer mit viel Respekt, Zuneigung und Verständnis für die individuellen Ausprägungen der einzelnen Charaktere.
An diesen Höhepunkt werden sich alle sicherlich auch noch Jahre nach ihrem Abschluss erinnern.

Sehr dezidiert und ausführlich ging Schulleiter Dr. Eike Stiller zur Sache. Eine ernsthafte und nachdenkliche Rede, in der er thematisierte, dass alle Schülerinnen und Schüler den Abschluss geschafft hätten, 55 Prozent den mittleren Abschluss und 30 Prozent den FOR-Q-Abschluss, der den Zugang zur gymnasialen Oberstufe ermögliche. Das sei ein Beweis, dass das Schulsystem nicht differenzieren könne, denn beim Eintritt in die Jacobischule vor sechs Jahren habe es nur eine Person gegeben, die eine Gymnasialempfehlung mitgebracht habe. Und die bekäme nun auch eine Auszeichnung für den besten Abschluss.

Gemeint war damit Semjon Joel Heuck aus der 10b. Für den besten Abschluss in der 10a wurde Luzia Hovhannisyan geehrt. Sie hat eine bemerkenswerte Schulkarriere hinter sich gebracht, denn aus Kasachstan stammend musste sie sich zunächst Sprachkenntnisse erwerben, eine lange und schwere Krankheit überstehen, und erreichte nunmehr mit einem Zeugnisdurchschnitt von 1,9 das beste Zeugnis der 10a.

Auch Schülersprecher Leon Voigt erfuhr eine besondere Anerkennung für sein Engagement, das sich außer auf die Belange der Schüler auch auf politische und gesellschaftliche Verhältnisse in der Gemeinde Kalletal erstreckt habe.
Dann flossen bei der Zeremonie der Zeugnisübergabe sogar ein paar Rührungs- und Abschieds-Tränchen, alle erhielten ihre Zeugnisse sowie eine rote Rose und verließen die Feier als junge Erwachsene, um sich in die anschließende große Abschlussfeier zu stürzen.