Kalletal-Stemmen. Nach gut vier Jahren war es kurz vor Weihnachten soweit: Die neue Feuerwache mit Multifunktionsbereich in Stemmen wurde fertiggestellt. In den nächsten Wochen können die Löschgruppe Varenholz-Stemmen und die ortsansässige AWO das Gebäude nun beziehen. Das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung fördert die Maßnahme mit rund 325.000 Euro aus seinen Dorferneuerungsprogrammen. Der zuständige Staatssekretär Dr. Jan Heinisch übermittelte zur Vorstellung der neuen Räumlichkeiten eine Videobotschaft aus Düsseldorf und war voll des Lobes.


Der Brandschutzbedarfsplan der Gemeinde Kalletal hatte den Neubau bereits seit längerer Zeit auf der Agenda: Die Feuerwache in der Twelte in Stemmen war abgängig und musste durch einen Neubau ersetzt werden.
Feuerwache war das bereits 1867 erbaute und in die Jahre gekommene Gebäude nicht immer, denn ursprünglich war es mal eine Schule. Parallel zum Dienstbetrieb der Löschgruppe wurde es zudem in jüngerer Zeit auch als Flüchtlingswohnheim genutzt.

So machte man sich denn im Jahr 2017 auf die Suche nach einem neuen Standort. Zwei Standorte in Stemmen und in Varenholz ließen sich baurechtlich nicht realisieren, so dass letzten Endes der alte auch der neue Standort wurde. In unmittelbarer Nachbarschaft hatte auch die AWO gebäudetechnisch Erneuerungsbedarf – und so wurde ein Grobkonzept gemeinsamer Nutzung erarbeitet. Konkret: Die Idee einer Feuerwache mit multifunktionaler Räumlichkeiten, die von Löschgruppe und AWO zusammen genutzt werden können.

Vergangene Zeiten: Das alte Feuerwehrhaus in Stemmen wurde abgerissen.

Die AWO übertrug daraufhin der Gemeinde Kalletal ihr Grundstück nebst Gebäude. Die wiederum stellte einen Antrag zum Abriss beider Gebäude im Dorferneuerungsprogramm im Mai 2018, der mit Zuwendungsbescheid in Höhe von 75.000 Euro im Dezember 2018 bewilligt wurde. Im Februar 2019 dann der nächste Antrag der Verwaltung in Richtung Düsseldorf: Neubau eines Multifunktionsgebäudes im Dorferneuerungsprogramm 2019 des Landes. Ende Mai 2019 dann die letzte Ausfahrt der Löschgruppe aus dem Gebäude: Die Abrissarbeiten beginnen – die Löschgruppe findet in einer benachbarten Scheune eine provisorische Bleibe. Im Dezember 2019 wird der Antrag der Gemeinde Kalletal bewilligt: 250.000 Euro weist der Zuwendungsbescheid als Fördersumme für den multifunktionalen Teil des Neubaus aus. Die Ausschreibung der Arbeiten folgt, die Grundsteinlegung findet im August 2020 statt. Schritt für Schritt, leider Corona bedingt teilweise stark verzögert, nimmt das neue Gebäude seine jetzige Gestalt an.

Soweit die Historie dieses Projektes, die Ute Seidemann vom Fachbereich Planen und Bauen der Gemeinde im Rahmen der Vorstellung des neuen Gebäudes, an der zahlreiche Ratsmitglieder, Vertreter der Löschgruppe und der AWO, die Wehrführung, die Bezirksregierung Detmold, der Architekt und das Bauunternehmen teilnahmen, noch einmal Revue passieren ließ.
Staatssekretär Dr. Jan Heinisch lobte das Vorhaben und verwies auch auf die zahlreichen weiteren Projekte in Kalletal. Mit Blick auf das jetzt fertiggestellte Gebäude führte er in seiner Videobotschaft u. a. wie folgt aus: „Schön gedachte Zukunft, so wie wir es uns wünschen!“

Kalletals Bürgermeister Mario Hecker dankte Wehrführung, Löschgruppe und AWO für das angenehme Miteinander während des Planungs- und Bauprozesses und ließ nicht unerwähnt, dass der Erfolg des Vorhabens wesentlich mit der Arbeit des Kalletaler Architekten Jörg Hohmeier verbunden sei. Auch dem Rat dankte er für die gemeinsam getroffenen Entscheidungen.

Ein Stück Geschichte ist im Neubau verblieben: Im Eingang ist der Jahresstein „1867“ aus dem alten Gebäude eingelassen. Darüber das Jahr der Grundsteinlegung „2020“ des neuen Gebäudes.