Extertal (jn/red). Die Hilfstransporte aus Extertal ins Ahrtal laufen weiter: Erst Ende November startete ein weiterer Transport, bei dem vor allem Equipment an Bord war, das die Wärme zu den Menschen zurückbringen sollte. 12 neue Kaminöfen, Abgasrohre und 50 Sack trockenes Brennholz machten sich auf den Weg in die Flutgebiete.
Fünf dieser Öfen konnten durch Spenden des Märklin Insider Stammtisch Lippe I finanziert werden, und die anderen sieben Öfen hatte ein privater Helfer gespendet.
In den frühen Morgenstunden machte sich das Gespann auf den Weg nach Eschweiler, wo der erste Ofen auf einem, vom Hochwasser geschädigten, Reiterhof für finanziell-schwache Familien übergeben und angeschlossen wurde. Die Freude über und die Dankbarkeit für diese Hilfe, sie war unermesslich groß. Fünf weitere Öfen wurden danach in Schleiden, Bad Münstereifel und Kall übergeben und teilweise montiert.
Am nächsten Tag ginge es entlang der Ahr weiter: In Schuld, einem der am schlimmsten betroffenen Orte, wurden drei Öfen samt Zubehör übergeben, danach ging es weiter nach Dernau, Bad Neuenahr und Walporzheim. Das übrige Material brachten die Extertaler Helfer im Baustoffzelt Kaiser in Walporzheim ab – auch hier war, wie überall auf dieser Fahrt, die Dankbarkeit riesengroß.
Viele Betroffene in dieser Region sind traumatisiert, und es wird sicher Jahre dauern bis diese Wunden verheilt sind und das Ahrtal wieder im vollen Glanz erstrahlen kann. Die Helfer sagen: „Wir kamen mit sehr sympatischen und dankbaren Menschen ins Gespräch, welche uns von ihren Erlebnissen wären der Flutkatastrophe berichteten. Einige dieser Erzählungen lassen uns nicht mehr los, und doch sind wir dankbar für diese Erfahrungen und werden uns weiterhin engagieren. You AHR not alone!!!!“
Einer dieser berührenden Berichte stammt von einem Familienvater aus Schlund: „Wir wohnen ganz in der Nähe der Ahr im eigenen Haus. Meine Eltern bewohnen das Nachbarhaus. Wir beobachteten den ganzen Tag sorgenvoll schon den Pegelstand der Ahr. Sie stieg immer mehr. Schon war die Strasse vorm Haus überflutet. Minuten später wurde schon unser Keller überflutet. Voller Angst packten wir unsere drei Kinder und flüchteten uns in in die 1. Etage. Das Wasser stieg hinter uns die Treppe hoch. Wir gingen auf den Dachboden, das Wasser folgte uns…. Wir standen auf dem Dachboden, keine Möglichkeit noch höher zu kommen, das Wasser stieg weiter… Meine Frau und ich nahmen die Kinder auf den Arm. Das Wasser stand den Kindern schon bis zum Hals. Wir klammern uns aneinander und schauen aus dem Giebelfenster, das Wasser kam immer höher… Wir fingen laut an zu beten: Oh Herr hilf uns, lass das Wasser nicht weiter steigen.. Das Wasser stieg bis zur Fensterbank und blieb stehen…“
Danke an alle, die weiter im Ahrtal helfen.