Barntrup-Alverdissen (rr). Ganz Alverdissen schien am Pfingstsonntag auf den Beinen zu sein, und man musste nur den wummernden Motorgeräuschen nachgehen, um schließlich an der Helle zu landen. Dort am Feuerwehrgerätehaus und auf dem Wiesengrundstück hatte sich eine riesige Anzahl Traktoren, meist historischer Bauart, eingefunden. Die Eigner präsentierten mit Stolz ihre Schätzchen einer staunenden Öffentlichkeit.
Die Schlepperfreunde Alverdissen hatten gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Barntrup, Einheit Alverdissen, zum zweiten Mal zu diesem Event eingeladen und konnten sich über eine überwältigende Resonanz freuen. Während die Treckerfreunde den Besuchern Rede und Antwort standen, die Motoren von Lanz-Bulldogs oder alten Schlüter-Treckern donnern ließen, fachsimpelten oder Kontakte auffrischten, bot die Feuerwehr nebenan ein rundes Programm. Natürlich hatten sie ihre Fahrzeuge herausgeputzt, die Drehleiter ausgefahren und zeigten in verschiedenen Vorführungen das Leistungsspektrum einer hochtechnisierten und bestens ausgebildeten Ortsfeuerwehr. Das Lipperland-Orchester unter seinem Dirigenten Peter Werpup legte sich unter einem Zeltdach mit schmissiger Musik mächtig ins Zeug, und über den Platz waberte der Duft von Bratwürstchen. Kaffee und jede Menge von den Alverdisser Frauen gebackener Kuchen wurde in der großen Fahrzeughalle ausgegeben, wo man an langen Tischreihen gemütlich im Schatten sitzen konnte.
Zwischen Feuerwehr und Ausstellungswiese pendelten die Besucher hin und her, und viele nahmen die Gelegenheit wahr, einen kleinen Abstecher zum Bahnhof zu machen. Dort bot die Extertalbahn der Landeseisenbahn Lippe die Möglichkeit, auf dem Führerstand der historischen Elektrolok 22 mitzufahren. Dicht gedrängt standen die großen und kleinen Passagiere in dem hölzernen Gefährt aus dem Jahr 1927 und ließen sich mit maximal 30 Stundenkilometer einige 100 Meter in Richtung Barntrup und wieder zurück kutschieren.
Die historische E-Lok-Technik faszinierte ebenso wie die Treckertechnik Jung und Alt. Väter und Mütter mit ihren Sprösslingen wanderten staunend durch die langen Reihen aufgestellter Schlepper, hier und da nahm jemand auf einem Treckersitz Platz, und an dem Eggers-Dynamometer konnten Eigner über eine Kardanwelle die Leistung ihres Gefährts messen lassen. Das qualmte und dröhnte ordentlich, wenn die Fahrer dann kräftig im Leerlauf Gas gaben, um aus ihrem Untersatz die maximale Leistung herauszukitzeln.
Auch der 80-jährige Heinrich Brunemeier aus Lüdenhausen hatte sich mit einem wie nagelneu wirkenden roten Porsche-Schlepper nach Alverdissen aufgemacht, ein Treckerexperte ersten Ranges, der am Heimatort sogar ein kleines Treckermuseum betreibt. Allerdings musste er sich schon recht früh auf den Rückweg machen, denn sein höchstens 20 Stundenkilometer schneller Untersatz brauchte eben seine Zeit bis ins heimische Lüdenhausen.
Mit dem 2. Alverdisser Schleppertreffen hatten die Schlepperfreunde und die Feuerwehr jedenfalls voll ins Schwarze getroffen.