Barntrup (rr). Mit einem Riesenauftrieb an Besuchern konnte am vergangenen Sonntag endlich wieder – nach langer Corona-Pause – ein Barntruper Fischfest stattfinden, immerhin bereits das 21. seiner Art, und damit schon eine Traditionsveranstaltung.
Halb Barntrup hatte sich wohl aufgemacht, um bei Kaiserwetter in den Trubel am Markt einzutauchen, und das am besten hungrig.
Denn was verschiedene Beschicker an Lukullischem zu bieten hatten, war aller Ehren wert. Natürlich Fisch in unterschiedlichster Zubereitung, doch auch die Fans von Bratwurst, Pommes, Steaks und Hühnchen konnten an Gitti’s Futterstübchen auf ihre Kosten kommen. Der „Rabe“ bot Rippchen- oder Nackenfleisch im Brötchen, und die Bäckerei Fröbrich verwöhnte die Gäste mit leckerem Erdbeerkuchen.
Die Bänke an den zahlreichen Tischen auf dem Marktplatz waren vollbesetzt, und dazwischen wuselten Menschen mit vollen Biergläsern, die sie vom Getränkestand Fahrenkamp für sich und ihre Begleitungen anschleppten, um sich bei der sengenden Sonne wenigstens etwas Kühlung zu verschaffen.
Man musste nach Süden schauen, denn unter dem Hallendach spielte sich der musikalische Teil ab. Maritimes Feeling bereits beim Frühschoppen, als der Shanty-Chor Grießem Lieder von der Waterkant und Arbeitslieder der Matrosen intonierte.
Und bekannte urige Popsongs am Nachmittag, als Gitarrist Sammy für Stimmung zum Mitmachen und Mitsingen sorgte. Bei ihm am Rednerpult Landwirt Frido Petig. Der Comedian, Schnelltexter und Poetry-Slammer aus dem benachbarten Bega hatte den Finger am Puls des Publikums, ließ sich Stichworte auf Steckbriefen liefern und bastelte daraus in Windeseile urlippische Dönekens und Verse.
Über allem lag die friedlich-heitere Feierstimmung, die von den Barntrupern so geschätzt wird, gelegentlich durchzogen von Düften aus dem Wagen der Fischhandlung Sauter, wo rustikaler Bratfisch serviert wurde oder riesige Fischbrötchen mit Matjes, Rollmops und Lachs, von denen das Öl durch die Finger tropfte. Die etwas feineren Gerichte wie Lachsforellenfilets oder Matjesfilets nach Hausfrauenart mit Kartoffeln bot Jeanny’s Essbar an, hierzu war dann ein Besteck angebracht.
Erstmalig hatte der Marketingverein Barntrup unter seinem Vorsitzenden Björn Strohmeier „Mr. Mac’s Fish &Chips“ angeheuert, wo man vom englisch dekorierten Wagen das britische Nationalgericht erhalten konnte, allerdings nicht, wie auf der Insel, in Zeitungspapier eingewickelt.
Wer nach dem Durchprobieren der Leckereien etwas zur Verdauung brauchte, war bei der Gutshofbrennerei Begemann mit Gin-Spezialitäten, Bränden und Longdrinks aus heimischer Produktion genau richtig. Und den süßen Schlusspunkt setzte man vornehmlich bei Wuddel’s Reibekuchen oder Kaja Melcher und ihren Desserts und Cocktails.
Während die Erwachsenen bei Essen und Getränken klönten, bevölkerten die Kinder das beliebte Kinderkarussell und fuhren halsbrecherisch mit Gokarts vor dem Spielmobil der „Flotten Lotte“ herum. Kleine hölzerne Buden am Rande des Marktplatzes beherbergten beispielsweise den Heimatverein Barntrup, die Bäckerei Fröbrich oder einen Weinhandel.
„Endlich wieder ein Fischfest!“ war die allgemeine Meinung, und für alle Gäste und Besucher fand damit wieder ein Highlight für Stadt und Region statt.