Barntrup-Alverdissen (jn/red). Die Alverdisser Filiale der Sparkasse Paderborn-Detmold bleibt für immer geschlossen. Diese Nachricht hat im Ortsteil für einigen Unmut gesorgt und das trifft auch den, der sich selbst seit langem für eine Wiederöffnung der zunächst nur für die Corona-Zeit geschlossenen Bankfiliale stark gemacht hat. Wilfried, kurz Willi, Düwel, Barntruper Ratsherr für die CDU und 1. stellvertretender Bürgermeister der Stadt, kriegt den Unmut einiger seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger zu spüren.


Schließlich bedeutet der Wegfall der Bankfiliale für sehr viele Alverdisser einen Verlust von Lebensqualität und vertrauten kurzen Wegen. Denn die Sparkassenkunden müssen ab sofort nach Barntrup fahren, um ihre Bankgeschäfte zu erledigen. Als einzige Möglichkeit, sich direkt in Alverdissen außerdem mit Bargeld zu versorgen, gibt es die Abhebe-Funktion beim Einkauf im Nahkauf Alverdissen.

 

Ein Verlust, für den manche Bürger jetzt offenbar auch Willi Düwel mit verantwortlich machen und dem Ratsherren aus Alverdissen einen Bruch der Wahlversprechen vorhalten.
Diesen Vorwurf weist Düwel entschieden zurück. Denn seit der coronabedingen Schließung der Alverdisser Filiale im März 2020 hatte er sich im Barntruper Rat und auch direkt bei der Sparkasse Paderborn-Detmold für eine Wiedereröffnung stark gemacht. Damals noch, so erzählt er, als einziger offizieller Vertreter der Stadt, weder der damaligen Bürgermeister noch die Mitglieder des Verwaltungsrates hätten sich für die Alverdisser Filiale eingesetzt.

Barntrups Ratsherr Willi Düwel hatte immer wieder um die Wiedereröffnung der Alverdisser Filiale gebeten. Foto: CDU Barntrup

Monatelang, so Düwel weiter, schwelten Corona und die geschlossene Sparkassenfiliale vor sich hin, Auf seine Initiative hin habe sich der Vorstand schließlich über die Zukunft der Bankfiliale geäußert.
Nach Monaten der Hängepartie rang sich die Sparkasse schließlich Ende Oktober 2020 dazu durch, die Kunden per Aushang darüber zu informieren, am 2. November 2020 wieder in Alverdissen öffnen zu wollen.

 

Doch der zweite Lockdown war schneller: Die Pläne wurden nicht umgesetzt, das Warten der Alverdisser Sparkassenkunden auf die Wiedereröffnung ihrer Filiale ging weiter.
Mit dem bekannten Ende: Anfang Juli 2021 wurde in einer nüchternen Pressemitteilung die endgültige Schließung der Filiale in Alverdissen mitgeteilt.

 

Willi Düwel selbst hatte sich als Vermittler zwischen Bevölkerung und Sparkassen-Vorstand gesehen und ist nun sowohl von der kompletten Schließung als auch von der deftigen Kritk der Alverdisser befremdet: „Ich habe stets zugesagt, mich für die Sparkasse in Alverdissen und deren Erhalt einzusetzen – ein gebrochenes Wahlversprechen, wie es mir vereinzelt vorgeworfen wird, sehe er nicht.“ Er habe als einziger den Kontakt zu den Bürgern gehalten in dieser Frage. Und dass ihm nun Parteien, insbesondere die Grünen, die sich in der Vergangenheit mit dem Thema nicht einmal beschäftigt hätten, gebrochene Wahlversprechen vorwerfen würden, das empfinde er als befremdlich, so Düwel weiter.

 

Die Sparkasse hat offenbar einen Bargeld-Bringdienst in Aussicht gestellt, will aber keinen Geldautomaten vor Ort installieren. Auch dem Argument Düwels gegenüber, die Kasse müsse aufpassen, nicht zugunsten von Online-Banken die Bindung an ihre Kunden vor Ort zu verlieren, zeigte man sich bei der Sparkasse nicht kompromissbereit.