Kalletal-Hohenhausen. Die Modernisierung des Kalletaler Freibades in Hohenhausen kann starten. Die Bezirksregierung Detmold hat jetzt dem Antrag der Gemeinde Kalletal entsprochen und 147.485,04 Euro aus dem Budget der LEADER Region Nordlippe bewilligt. Zukünftig soll ein Blockheizkraftwerk für angenehme Wassertemperaturen sorgen und neue Pumpentechnik den Verbrauch an elektrischer Energie senken.


Zurzeit erfolgt die Beckenwassererwärmung im Kalletaler Freibad überwiegend aus einer Solarabsorberanlage, die auf dem Dach des Freibadgebäudes installiert ist. Der Absorber ist in technisch zufriedenstellender Funktion, kann aber naturgemäß die erforderlichen Beckenwassertemperaturen in kälteren Wetterlagen oder über Nacht in der Saison nicht alleine bereitstellen. Für diese Zeiten ist zur Nachheizung des Beckenwassers neben dem Freibadgebäude – ursprünglich als vorübergehende Lösung – im Jahr 1999 ein Erdgaskessel in einem Container aufgestellt worden.

Mittlerweile musste dieses ursprüngliche Provisorium außer Betrieb gesetzt werden, da die im Container verbaute Kesselanlage nicht mehr funktionstüchtig und eine Reparatur zu aufwendig war. Dieses hat wiederum zur Folge, dass insbesondere vormittags und außerhalb des Hochsommers das Becken Wassertemperaturen aufweist, die eine Nutzung des Freibades zu diesen Zeiten nur den hartgesottensten Frühschwimmern ermöglicht.
Eine Nutzung z. B. für den Schwimmunterricht der drei Grundschulen, einer weiterführenden und einer privaten Schule im Gemeindegebiet sowie den Sportvereinen war bisher in weiten Teilen der Saison nicht möglich oder planbar. Das soll sich jetzt ändern.

An Stelle der abgängigen Heizkessel-Containeranlage wird ein Blockheizkraftwerk mit ausreichender thermischer und elektrischer Leistung, in einem massiven Gebäude für einen besseren Schutz der Anlage als auch für einen besseren Schallschutz als dies ein Container biete.

Der bisherige Verbrauch elektrischer Energie wird im Freibad von den ebenfalls etwa 20 Jahre alten Pumpen bestimmt. Der Stromlastgang des Freibades ist durch diese Pumpen deutlich geprägt. Durch neue, energieeffiziente und vor allem regelbare Schwall- und Beckenwasserpumpen wird auch dieser Strombedarf zukünftig maßgeblich gesenkt werden.
Da das Freibad nur halbjährig betrieben wird, gebietet es der Nachhaltigkeitsgedanke, die BHKW-Anlage in den Wintermonaten an einem anderen Standort zur Bereitstellung von Heizwärme und elektrischer Energie zu betreiben. Die Anlage wird daher mobil ausgeführt um somit im halbjährigen Wechsel den jeweils besten Standort mit Energie versorgen zu können. Mobil bedeutet, das Aggregat mit seiner Schaltanlage auf einem PKW-Anhänger aufzustellen, mit flexiblen und leicht lösbaren Verbindungen auszustatten und das Gebäude mit entsprechend großem Tor zu versehen.

Bereits im Juli des vergangenen Jahres hatte der Rat der Gemeinde Kalletal auf Antrag der CDU-Fraktion einstimmig seine Zustimmung für den Eigenanteil in Höhe von 122.500 Euro. Auch die Fraktion Bündnis90/Die Grünen hatte sich Ende 2018 mit einem Antrag dafür ausgesprochen, über Alternativen der Beckenwassererwärmung nachzudenken. Besondere Erwähnung bedarf es dem Freibadverein Kalletal, der die Modernisierungsmaßnahme finanziell mit der beachtlichen Summe von etwa 25.500 Euro unterstützt.
Damit steht ein schlüssiges Projekt mit seriösem Finanzierungsplan bereit, das sowohl den erweiterten Vorstand der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Nordlippe und jetzt die Bezirksregierung Detmold restlos positiv überzeugte.