Extertal (jn). Die Offene Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde Extertal steht bis Ende 2025 auf festen Beinen: Gemeinde , Kreis Lippe und JuKulEx e.V. haben in dieser Woche die neue Leistungs- und Entgeldvereinbarung unterschrieben. Die rund 30-jährige, erfolgreiche Zusammenarbeit für die Extertaler Jugend geht weiter.


Zur Unterzeichnung des Dreiecksvertrages hatten Extertals Bürgermeister Frank Meier und Marco Wallenstein, für das Thema Jugendarbeit zuständiger Fachbereichsleiter der Gemeindeverwaltung, die Ansprechpartnerinnen Petra Esch-Hodde, 1. Vorsitzende von JuKulEx e.V., und Ulrike Glathe, Jugendamtsleiterin des Kreises Lippe, ins Extertaler Rathaus eingeladen.

Bürgermeister Meier war es ein Anliegen, den hohen Wert der Zusammenarbeit zu betonen. „Es ist doch so: Wir als Gemeinde bieten relativ wenig für unsere Jugend. Es gibt da eine große Lücke – und die kann nur mit JuKulEx d.V. geschlossen werden! Der Verein ist sozusagen unser Verbindern zu den Jugendlichen – und wir sind froh, dass es so rund läuft.“

Und es gibt viel zu tun – besonders als Folge von Corona, so waren sich alle Anwesenden einig. „Wir müssen die Jugendlichen zuhause abholen, wieder ins soziale Lebens, zu den Treffen, zusammen mit kleinen, gleichaltrigen und großen Menschen bringen,“ so Petra Esch-Hodde und Frank Meier unisono. Nach den Sommerferien wolle ihr Team „so richtig ranklotzen“, so die JuKulEx e.V.-Vorsitzende. Treffen, Einladungen, Aktionen – es laufe alles über den persönlichen Kontakt. Denn: Nachholbedarf bestehe bei Kindern und Jugendlichen nach der Isolation der Corona-Zeit jetzt vor allem im Menschlichen. „Jemanden zum Zuhören haben, über ihre Erlebnisse reden, dass jemand da ist für sie – das sind die ganz großen Bedürfnisse jetzt gerade und das müssen wir auffangen“, steuerte Ulrike Glathe, Lippes neue Jugendamtsleiterin, Erfahrungswerte aus dem gesamten Kreis bei.

Dass soziales Miteinander besonders bei Kindern und Jugendlichen, genauso wie das Erfahren von Selbstwirksamkeit und die Bindung an die Heimatgemeinde, für die Kommunen gerade im ländlichen Raum so wichtig ist, das sei – so Frank Meier und Marco Wallenstein weiter – auch der Grund, warum die Gemeinde Extertal seit vielen Jahren eigene Haushaltsmittel in die Offene Kinder- und Jugendarbeit investiere – und im Übrigen auch der Rat der Gemeinde der Verlängerung der Zusammenarbeit einstimmig zugestimmt habe. Wer als Jugendlicher in seiner Heimat ignoriert und alleingelassen werde, der wandere später mit höherer Wahrscheinlichkeit ab. Extertal dürfe dies nicht passieren.

Vom 1.1.2021 bis 31.12.2025 erhält JuKulEx e.V. jetzt jährlich eine Gesamtförderung von 142.796 Euro, wobei 114.015 Euro vom Kreis Lippe und 28.781 Euro von der Gemeinde Extertal kommen. Der Anteil vom Kreis ist – im Gegensatz zur vergangenen Regelung von 2014 – 2020 – um rund 17 % gestiegen, der von der Gemeinde dagegen um rund 6 % gesunken.
Seit 1.7.2014 erhält JuKulEx e.V. als einziger Träger der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Extertal eine Förderung, der zweite Träger – die evangelische Kirchengemeinde Silixen – war zuvor aus der fachkraftbezogenen Arbeit ausgestiegen und erhält deshalb aktuell keine Förderung.